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Anschlag auf Istanbuler Nachtclub
Festgenommener gesteht Attentat

Der in Istanbul festgenommene Mann hat nach Behördenangaben den Anschlag auf einen Nachtclub gestanden. Auch seine Fingerabdrücke sollen mit jenen am Tatort übereinstimmen. Es handelt sich demnach um einen Usbeken, der in Afghanistan als IS-Terrorist ausgebildet wurde.

17.01.2017
    Der Mann wurde in einer Wohnung im Istanbuler Stadtteil Esenyurt gestgenommen. An dem Einsatz am westlichen Rand Istanbuls waren nach offiziellen Angaben rund 2.000 Polizisten und Mitarbeiter des Geheimdiensts MIT beteiligt.
    "Er spricht vier Sprachen"
    "Er ist ein gut ausgebildeter Terrorist", sagte Istanbuls Gouvernuer Vasip Sahin. "Er spricht vier Sprachen". Der Name des Festgenommenen wurde mit Abdulgadir M. angegeben. Er reiste laut Sahins Angaben im Januar 2016 illegal über die östliche Grenze in die Türkei ein. In seiner Wohnung seien 197.000 Dollar gefunden worden. Es sei klar, so Sahin, dass M. als IS-Terrorist agiert habe. Sein Kampfname soll Ebu Muhammed Horasani Abdulkavi lauten.
    Die Polizisten stehen in einer Reihe auf dem Bürgersteig vor dem mit einer blauen Plane verdeckten Eingang zum Club.
    Sicherheitskräfte stehen nach dem Attentat vor dem Nachtclub "Reina". (MAXPPP)
    Türkische Medien veröffentlichten Bilder, auf denen der mutmaßliche Attentäter mit Blut im Gesicht und auf dem T-Shirt zu sehen ist, während ein Polizist ihn am Hals packt. Das Fernsehen zeigte, wie ein anderer Verdächtiger mit gebeugtem Kopf abgeführt wird.
    Der Angreifer war in der Silvesternacht in den Nachtclub eingedrungen und hatte wahllos auf Feiernde geschossen. 39 Menschen wurden getötet, darunter mindestens 26 Ausländer. Zahlreiche weitere Menschen wurden verletzt. Dem Mann gelang anschließend die Flucht.
    Weitere Einsätze gegen mutmaßliche IS-Zellen
    Nach der Festnahme des mutmaßlichen Attentäters gab es laut einem Bericht der Nachrichtenagentur Anadolu mehrere weitere Polizeieinsätze. Die Operationen in mehreren Bezirken Istanbuls hätten sich am Dienstagmorgen gegen mögliche Zellen des IS gerichtet, berichtete die Nachrichtenagentur unter Berufung auf Sicherheitskreise. Anadolu meldete, bei dem Einsatz seien vier weitere Verdächtige festgenommen worden. Darunter seien ein Mann kirgisischer Abstammung sowie drei Frauen aus Ägypten, Somalia und dem Senegal.
    (mg/fun)