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Italien
Schwere Zeiten für den FC Parma

Der FC Parma hat kein Geld mehr für Pflichtspiele: Am Sonntag fiel bereits das zweite hintereinander aus. Bei der vierten selbstverschuldeten Spielabsage sieht das Reglement der italienischen Spitzenliga den sofortigen Ausschluss vor.

Von Tom Mustroph | 01.03.2015
    Die Hauptgeschäftsstelle des FC Parma
    Trübe Aussichten: Die Hauptgeschäftsstelle des FC Parma. (picture alliance/dpa/Elisabetta Baracchi)
    Der Anblick könnte trauriger kaum sein. Am Eingangstor des Stadio Tardini hängen Zettel mit der Aufschrift: "Geschlossen wegen Diebstahls". Diebstahl werfen die Fans gleich drei Präsidenten vor. Altbesitzer Tommaso Ghirardi machte knapp 100 Millionen Euro Schulden und zahlte seit Juli nicht einmal mehr Spielergehälter. Zwischenbesitzer Rezart Taci übernahm den Klub für einen Euro, zahlte aber ebenfalls keinen Lohn. Der aktuelle Präsident Giampietro Manenti hat nicht einmal genug Bares für seine Verkehrsbußen.
    In Parma löste sein Eintreffen eine Spontandemonstration aus. Eine Lösung ist nicht in Sicht. Vom Rettungspaket für den Abstieg in die zweite Liga, der dem Tabellenletzten ohnehin droht, ist bereits die Hälfte aufgebraucht. Das Leben auf Pump hat sein erstes großes Opfer gefunden. Momentan ist sogar der Strom im Stadion abgestellt und Spielerbänke werden versteigert. Begünstigt wurde das Chaos von mangelnden Kontrollmechanismen.