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J.R.R. Tolkien: "Der Hobbit oder Hin und zurück"

40 Jahre "Der Hobbit" in deutscher Übersetzung - Grund genug für eine Jubiläumsausgabe.

Vorgestellt von Klaus Modick | 09.08.2009
    ""Oh, verflucht! Der? Oh, du mein Gott! Ach je, ach! Ach je, ach je!""

    So ehrlich, wenn auch nicht sonderlich geistreich, reagierte 1996 ein Literaturkritiker der Londoner "Sunday Times", als er vom Ergebnis einer literarischen Umfrage erfuhr. Die Literaturredaktion der BBC hatte nämlich zusammen mit der Buchhandelskette Waterstone etwa 26.000 Leser danach gefragt, welche fünf Bücher als die größten literarischen Leistungen des 20. Jahrhunderts anzusehen seien. Das Ergebnis kam für den Buchhandel wenig überraschend, war für die journalistische und akademische Literaturkritik jedoch höchst irritierend: denn auf dem ersten Platz landete, mit weitem Abstand und über 20 Prozent der Stimmen, nicht etwa James Joyces "Ulysses", sondern John Roland Reuel Tolkiens Romantrilogie "Der Herr der Ringe". Bei einer 1999 vom "Daily Telegraph" durchgeführten Umfrage landete Tolkien zwar auf Platz Zwei - aber nur, weil der Spitzenplatz an die notorisch konkurrenzlose Bibel ging. Die berühmte Feministin Germaine Greer, Literaturprofessorin in Cambridge, reagierte auf das Ergebnis dieser Umfragen etwas eloquenter, aber genauso schockiert wie ihr Kollege von der "Sunday Times":

    "Seit ich nach Cambridge gekommen bin, ist es mein Albtraum gewesen, dass Tolkien sich als der einflussreichste Schriftsteller des 20. Jahrhunderts erweisen würde. Der böse Traum ist wahr geworden. Die Bücher, die auf Tolkien folgen, sind mehr oder weniger wie zu erwarten. Realitätsflucht ist ihr bestimmendes Merkmal."

    In Germaine Greers entsetzter Reaktion fließen zwei weit verbreitete Vorurteile zusammen. Das erste lautet, dass Literatur, die auf dem Markt sehr erfolgreich ist, den flachen Massengeschmack bediene und deshalb ästhetisch minderwertig sein müsse. Das zweite Vorurteil entspringt einer wenig subtilen, ideologiekritischen Vorstellung und einem holzschnittartigen Realismuskonzept, demgemäß literarische Produkte die Funktion hätten, sich auf reale gesellschaftliche Ereignisse und Phänomene zu beziehen. Abweichler von dieser Norm werden reflexartig und plakativ mit dem Bannstrahl der Realitätsflucht und Trivialität belegt. Tolkiens literarisches Werk und sein seit über einem halben Jahrhundert ständig wachsender, weltweiter Erfolg haben geradezu idealtypisch beide Vorurteile befeuert, zugleich aber auch die Nichtigkeit solcher Aversionen aufgezeigt. Wenn nämlich Walter Benjamins Bemerkung zutreffend ist, es sei ein Indiz für die Eigenständigkeit und Größe eines literarischen Werks, wenn es eine eigene Gattung und Tradition begründet, dann ist Tolkiens Werk wahrlich groß. Denn dies Werk ist der Anfang aller modernen Fantasy-Literatur. Man mag von dem Genre halten, was man will - dass Tolkien sein Gründervater ist, bleibt unbestritten. Zwar gab es schon vor Tolkien Literatur, die auf Märchen, Sagen und Legenden zurückgriff oder mit phantastischen Elementen arbeitete, aber die Radikalität und Konsequenz, mit der Tolkien eine archaische Welt mit eigenen Wesen und Völkern schuf, dieser Welt eigene Sprachen und Schriften gab und ihr eine eigene Mythologie unterlegte, ist in der Weltliteratur einzigartig. In seinem Standardwerk über Tolkien bemerkt der englische Mediävist Tom Shippey, es sei evident, dass sich "Der Herr der Ringe" mit seiner Ouvertüre "Der Hobbit" als ein wertbeständiger "Klassiker" behauptet hat,

    "… und zwar ohne die Hilfe der literarischen Vorkoster, vielmehr gegen ihren aktiven Widerstand. ( ... ) Das Buch und sein Autor haben Besseres verdient als die routinierten, reflexhaften Abfertigungen oder die Nichtbeachtung, die ihnen zuteil wurden. 'Der Herr der Ringe' und 'Der Hobbit' haben ihren vielen Millionen Lesern viel zu sagen gehabt. Jeder, dem die literarische Neugier nicht schon von Berufs wegen vergangen ist, musste sich doch fragen, was ist damit? Ist das etwas Zeitloses? Oder etwas ganz Modernes? Oder ( ... ) beides zugleich?"

    Unbezweifelbar ist zumindest der beispiellose, weltweite Erfolg, der längst über das Werk im engeren Sinn ausgegriffen hat und eine Merchandising-Industrie bedient, die vom billigen Paperback bis zur ledergebundenen Prachtausgabe mit Goldschnitt, von Brett- und Computerspielen bis zu Cartoons und Kalendern, aus Tolkiens fiktiver Mittelerde eine Art neuen Kontinent des kulturellen Kollektivbewusstseins gemacht hat. Ein erster Versuch, den "Herrn der Ringe" zu verfilmen, misslang 1977 nicht zuletzt deshalb so gründlich, weil seine Zeichentricktechnik dem Werk unangemessen war und das Vorurteil zementierte, der Roman selbst gehorche einer Art Comic-Strip-Ästhetik. Der monumentale Kino-Dreiteiler des neuseeländischen Regisseurs Peter Jackson, der zwischen 2001 und 2003 in die Kinos kam und bei den Oscar-Vergaben mächtig abräumte, wurde dann allerdings der Vorlage so kongenial gerecht, wie filmische Adaptionen literarischen Werken überhaupt gerecht werden können. Mit ihrer stupenden Detailversessenheit nahmen diese Filme Tolkiens bizarre und zugleich in sich schlüssige Welt genau so beim Wort, wie der Autor die Welt der Mythen und Märchen beim Wort genommen und umgeformt hatte. Die, wenn man so will: "Gläubigkeit" dieser Filme gegenüber der Vorlage reflektierte mit den Mitteln des Kinos gewissermaßen eine der ästhetischen Grundvoraussetzungen und Haltungen Tolkiens. 1939 hatte er nämlich in einer Vorlesung über Märchen unter der Hand sein eigenes literarisches Programm entwickelt:

    "Was eigentlich geschieht, ist, dass sich der Erzähler als ein erfolgreicher 'Nebenschöpfer' erweist. Er schafft eine Sekundärwelt, die unser Geist betreten kann. Darinnen ist 'wahr', was er erzählt: Es stimmt mit den Gesetzen jener Welt überein. Daher glauben wir es, solange wir uns gewissermaßen darinnen befinden. Sobald Unglaube aufkommt, ist der Bann gebrochen; der Zauber, oder vielmehr die Kunst, hat versagt. Und dann sind wir wieder in der Primärwelt und betrachten die kleine, misslungene Sekundärwelt von außen."

    Mit Realitätsflucht hat diese Konzeption wenig zu tun; viel mehr spricht aus ihr ein unerschütterlicher Glaube an die Kraft des Erzählens, ihre ursprüngliche Zauberkraft, die nur durch grundsätzliches Misstrauen in die Macht des Fiktiven gebrochen werden kann. Gleichwohl entspringen Tolkiens Werke keinem märchenhaften Kinderglauben und keiner naiven Fabulierlust, sondern werden angetrieben, unterfüttert und in gewisser Hinsicht auch ironisch gebrochen durch den philologischen und linguistischen Tiefsinn ihres Verfassers. Als Professor für alt- und mittelenglische Philologie in Oxford war Tolkien einer der profundesten Kenner keltischer, altenglischer und altnordischer Sprachen und Literaturen. Er nahm Worte und Namen, Fragmente und Motive aus den alten Überlieferungen, knüpfte an die darin enthaltenen Hinweise an weitere Bedeutungen an, vertraute zugleich seinem eigenen Erfindungsreichtum und machte daraus eine zusammenhängende und verblüffend stimmige Erzählung. Er war überzeugt, dass exakte Philologie sogar noch hinter die alten Texte zurückblicken lässt, dass es möglich ist, sich von Wörtern zu längst verschwundenen Vorstellungswelten zurückzutasten, zu Imaginationen, die einmal bestanden haben mussten, weil es die Wörter sonst nicht gäbe. Jedenfalls waren literarische und linguistische Impulse für Tolkien untrennbar, weshalb er immer wieder darauf insistierte, auch als Romancier wesentlich Philologe gewesen zu sein. In einem Brief beanspruchte er für sein gesamtes Werk, dass es zutiefst von der Linguistik inspiriert sei:

    "Das Erfinden von Sprachen ist das Fundament. Die Geschichten wurden eher so angelegt, dass sie eine Welt für die Sprachen abgaben, als umgekehrt. Für mich kommt zuerst ein Name, dann folgt die Geschichte."

    Und genau so fing alles an. Zu Beginn der dreißiger Jahre saß Tolkien über der Korrektur von Schulprüfungsaufgaben, eine langweilige, akademische Akkordarbeit, aus der wie aus einem Abgrund ein überaus folgenreicher, erster Satz auftauchte.

    "Ich stieß auf eine Seite, die einer der Prüflinge gnädigerweise unbeschrieben gelassen hatte, immer noch das Beste, was einem Prüfer je widerfahren kann, und ich schrieb darauf: 'In einem Loch im Boden, da lebte ein Hobbit.' Ich wusste nicht warum, und ich weiß es auch jetzt noch nicht. Ich tat lange Zeit nichts daran. Aber in meinem Sinn erzeugt ein Name immer eine Geschichte. Schließlich dachte ich mir, ich sollte doch lieber erst einmal herausfinden, was denn Hobbits seien. Aber das ist nur der Anfang."

    Tolkien kannte den Namen Hobbit vermutlich aus volkskundlichen Aufzeichnungen, in denen Hobbits als eine Art Kobolde bezeichnet wurden. Aber er machte aus diesem Wort eine kleinwüchsige, menschliche Gattung mit pelzartig behaarten Füßen, die in ihrem Charakter stark autobiografische Züge ihres geistigen Vaters aufweisen.

    "Ich bin selbst ein Hobbit, in allem bis auf die Größe. Ich liebe Gärten, Bäume und Ackerland ohne Maschinen; ich rauche Pfeife, esse gern gutbürgerlich; ich trage gern dekorative Westen. Ich habe einen sehr einfachen Humor. Ich gehe spät zu Bett und stehe spät auf. Ich reise nicht gern."

    Doch sind die Hobbits nicht nur ein vexiertes Selbstporträt Tolkiens, der in seinem Habitus eine merkwürdige Balance zwischen unscheinbarem Gelehrtentum und sehr britischer Exzentrik hielt, sondern auch Vertreter einer bestimmten englischen Bevölkerungsschicht. In einem Interview erklärte Tolkien:

    "Die Hobbits sind einfach ländliche Engländer - klein im Wuchs, weil das die im Allgemeinen kleine Reichweite ihrer Vorstellungen spiegelt, nicht jedoch klein an Mut oder an latenten Kräften."

    Dies Bild des Hobbit-Engländers prägte sich bei Tolkien als Signaloffizier in den Schützengräben des Ersten Weltkriegs aus.

    "Es hat mich immer beeindruckt, dass wir noch da und am Leben sind, dank des unbezähmbaren Muts ganz kleiner Leute, gegen alle Aussichten."

    Und genau davon erzählt unter anderem der Roman "Der Hobbit", vom unbezähmbaren Mut ganz kleiner Leute gegen alle Aussichten - aber nicht in den Schützengräben der Materialschlachten, in denen eine alte Welt versank, sondern in einer archaischen Welt, die es nie gab und die doch dank Tolkiens Werk inzwischen weltbekannt ist. Einzelne Handlungselemente entnahm Tolkien der Sigurd-Saga, aus der später die Nibelungen wurden, aus dem altnordischen Edda-Epos und dem angelsächsischen Heldengedicht Beowulf, für das Tolkien ein ausgewiesener Fachmann war. Hin- und her gerissen zwischen häuslicher Trägheit und verschütteter Abenteuerlust, so die Erzählung, lässt sich der Hobbit Bilbo Beutlin überreden, einer Gruppe von Zwergen dabei zu helfen, einen gewaltigen Schatz zurückzuerobern, den der Drache Smaug gestohlen hat. Unter Führung des Zauberers Gandalf zieht man also aus in eine dunkle, gefährliche Welt, die bevölkert wird von Hobbits und Zwergen, Menschen und Zauberern, ekligen Orks und edlen Elben, Werwölfen und Riesenspinnen, sprechenden Adlern und, natürlich, dem fürchterlichen Drachen. Manchmal mit Maultieren, manchmal zu Fuß, manchmal per Schiff und auch schon mal in Weinfässern zieht man über Berge, durch einen verwunschenen Wald, über einen verzauberten Fluss und überhaupt von einem Abenteuer zum nächsten. Am Ende wird nach vielen Irrungen und Wirrungen und großen Schlachten alles gut. Bilbo kehrt als reicher Mann nach Hause zurück und verfügt zudem noch über einen ganz besonderen Schatz. Auf der Flucht vor Orks hatte Bilbo sich nämlich in einem Höhlensystem verirrt, fand dort einen Ring und stieß auf Gollum, von allen merkwürdigen Geschöpfen aus Tolkiens Universum das merkwürdigste. Gollum war der Besitzer des Rings. Bilbo konnte ihm entkommen, weil er durch Zufall bemerkte, dass der Ring, wenn er über den Finger gestreift wird, unsichtbar macht. In dieser Episode und in diesem unscheinbaren, aber mächtigen Gegenstand des Rings liegt die Keimzelle für Tolkiens Opus Magnum "Der Herr der Ringe", von dessen Dimensionen und Implikationen der Autor bei der Niederschrift des "Hobbit" noch nichts ahnte. Bilbos Fund des Rings im dunklen Abgrund war insofern nicht nur für Bilbo ein Wendepunkt in seinem Leben, sondern auch der entscheidende Wendepunkt für Tolkien als Schriftsteller, weil sich daraus alles Weitere ergab. Vorerst schrieb er die Geschichte des Hobbits lediglich zu seinem eigenen Vergnügen und dem seiner drei Söhne weiter. Nachdem das Manuskript 1937 von einem Verlag angenommen und als Buch erschienen war, gab Tolkiens Sohn Christopher eine Darstellung von der Entstehung:

    "Papa hat es vor ewigen Zeiten geschrieben und es John, Michael und mir in unseren Winter-Lesestunden, abends nach dem Tee, vorgelesen; aber die letzten Kapitel waren noch ziemlich flüchtig und überhaupt noch nicht getippt; vor einem Jahr hat er es zu Ende geschrieben."

    Man kann also davon ausgehen, dass Tolkiens Vortrag der nur erst vage skizzierten Geschichte ein Erzählen im ursprünglichen Sinne war, ein mündlicher, vieles noch improvisierender Vortrag nämlich. Das weist zurück in jene Tradition des Epischen, in der ein Erzähler vor versammelter Runde Überliefertes weitergab und durch eigene Zutaten erweiterte. Tolkiens Poetik des Märchens wurzelt auch hier. Die gedruckte Fassung des "Hobbit" hat an manchen Stellen den mündlichen Erzählgestus bewahrt, wenn die Leser wie Zuhörende angesprochen werden oder der Erzähler mit lakonischen Kommentaren das Geschehen unterbricht. "Der Hobbit" wurde als Kinderbuch vermarktet, doch nach dem Erscheinen des "Herrn der Ringe" nahm Tolkien mehrfach Änderungen am Text vor, zuletzt 1966, löste Widersprüche zum folgenden Großwerk auf und nahm auch den Tonfall des Kinderbuchs leicht zurück. Bereits 1939 kam es zu Verhandlungen über eine deutsche Übersetzung des "Hobbit", die aber daran scheiterte, dass Tolkien es ablehnte, einen Nachweis über seine nichtjüdische Abstammung zu liefern. 1957 erschien dann unter dem Titel "Der kleine Hobbit" eine erste deutsche Übersetzung, die jedoch unvollständig war und Tolkiens Überarbeitungen nicht berücksichtigte. 1997 erarbeitete Wolfgang Krege dann eine Neuübersetzung, die sämtliche Angleichungen berücksichtigte. 1969 erschien die erste deutsche Übersetzung des "Herrn der Ringe" bei Klett-Cotta, wurde vom Geheimtipp zum Kult und schließlich zum Millionenerfolg. Klett-Cotta nannte ein auf Fantasy spezialisiertes Segment des Verlagsprogramms fortan Hobbit-Presse und bringt nun zum 40-jährigen Jubiläum eine sehr schöne Sonderausgabe des "Hobbit" heraus, illustriert von Alan Lee, der für seine Designs der "Herr der Ringe"-Verfilmungen einen Oscar erhielt. Man wird entscheidende Stilelemente dieser Illustrationen demnächst wohl in der angekündigten, zweiteiligen Verfilmung des "Hobbit" wieder finden, und wenn die Verfilmung hält, was Jacksons "Herr der Ringe" so großartig eingelöst hat, wird man sich freuen können. Nicht einlösen können diese Filme freilich jenen philologischen Unterstrom, aus dem Tolkien seine Werke schöpfte. Und das ist in gewisser Weise auch gut so, weil es die Autonomie und Unersetzbarkeit sprachlicher Kunstwerke beweist. Und noch eins werden diese Filme nicht zeigen können: Man kann Bilbos abenteuerliche Reise hinaus ins Fremde und Unvertraute nämlich auch als eine implizite Autorenbiografie lesen, zumindest als Parabel auf die Werkentstehung selbst. Denn die Dramaturgie des "Hobbit" besteht wesentlich darin, dass Bilbo in der Märchenwelt mehr und mehr heimisch wird, in einer Welt, die später Mittelerde heißen wird. Damit ist Bilbo seinem Autor zu vergleichen, dem bei der Arbeit diese Welt nach und nach vertraut wurde, indem er sie erfand und erzählte. Und schließlich darf dann wohl auch das Lied, das Bilbo am Schluss seiner Abenteuer singt und das später im "Herrn der Ringe" wieder zu leitmotivischen Ehren kommen wird, als eine Selbstaussage Tolkiens über das große Abenteuer seiner Autorschaft verstanden werden:

    "Die Straße gleitet fort und fort,
    Weg von der Tür, wo sie begann,
    Weit überland, von Ort zu Ort,
    Ich folge ihr, so gut ich kann.
    Ihr lauf ich raschen Fußes nach,
    bis sie sich groß und breit verflicht
    Mit Weg und Wagnis tausendfach.
    Und wohin dann? Ich weiß es nicht.
    Die Straße gleitet fort und fort
    Durch Berg und Schlucht, durch Feld und Tann,
    Bald säumend hier, bald eilend dort,
    Hin zu der Tür, wo sie begann.
    Das Aug, das Feuer sah und Schwert,
    Gefahr und Greuel ohne End,
    Nun schaut es wieder, heimgekehrt,
    Baum, Bach und Hügel, die es kennt."

    J.R.R. Tolkien: Der Hobbit oder Hin und zurück. Roman.
    Aus dem Englischen von Wolfgang Krege.
    Mit Illustrationen von Alan Lee.
    Klett-Cotta, Stuttgart 2009. 397 Seiten; Euro 22,90.
    (Jubiläumsausgabe 40 Jahre Hobbit-Presse)