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Jahresbilanz von Vodafone
Auf dem Weg in die Gigabit-Gesellschaft

Immer größere Datenpakete für immer mehr internetgesteuerte Anwendungen: Der Mobilfunkkonzern Vodafone investiert erheblich, um im Gigabit-Zeitalter erfolgreich zu sein. Der operative Gewinn des Unternehmens steigt, auch in Deutschland.

Von Friedbert Meurer | 17.05.2016
    Eine Frau geht telefonierend an einem Vodafone-Shop in London vorbei.
    Die Vodafone-Bilanz zeigt zwar ein Minus von umgerechnet fast fünf Milliarden Euro, aber die Tendenz geht nach oben, der operative Gewinn legt zu. (AFP/ Justin Tallis)
    Ein Gigant der Telekom-Branche vermeldet seine Geschäftszahlen aus dem kleinen Newbury. In diesem 50.000-Einwohner-Städtchen nordwestlich von London befindet sich der Sitz von Vodafone Großbritannien, die internationale Vodafone-Group residiert im Londoner Stadtteil Paddington . Die Bilanz zeigt zwar ein Minus von umgerechnet fast fünf Milliarden Euro, vor allem wegen Abschreibungen und Steuerlasten. Aber die Tendenz geht nach oben, der operative Gewinn legt zu.
    "Wir sind in Europa mit weitem Abstand der größte Anbieter von Breitband-Internet", betonte Vodafone Chef Vittorio Colao. "Das hilft dem Mobilfunkgeschäft sehr."
    Trend zu immer größeren Internet-Datenpaketen
    Telefonieren mit dem Handy und SMS-Texten sind im Zeitalter von Whatsapp und Skype out: Der Trend geht zu immer größeren Internet-Datenpaketen, die von den Kunden im Paket von Mobil- und Festnetz gekauft werden. Vodafone hat seine neueste Werbekampagne ganz darauf ausgerichtet: "Das Gigabit-Zeitalter startet jetzt"
    Vodafone investiert erheblich, um hier erfolgreich zu sein. Technik-Chef Johan Wibergh setzt ganz auf höhere Datenpakete und -abrufe durch die Kunden:
    "Das ist unsere Vision für die Zukunft: Wir werden in der Gigabit-Gesellschaft leben. Vodafone ist der Führer beim Internet der Dinge."
    Damit hat Vodafone die neuen Technologien im Blick, zum Beispiel 3-D-Drucker, Roboter in Privathaushalten, selbstfahrende Autos, Drohnen, die Pakete zum Kunden ausfliegen oder Hologramme, die 3-D-Projektionen alltäglich werden lassen. Das alles wird Unmengen an Daten verbrauchen.
    Nummer zwei hinter Telekom
    "Deutschland ist für uns eine große Story", hebt Vodafone Chef Vittorio Colao hervor. "Wir sind die Nummer zwei hinter der Telekom."
    Der Umsatz mit Mobilfunk-Dienstleistungen legte in Deutschland im letzten Quartal leicht um 0,3 Prozent zu, damit geht eine längere Durststrecke vorerst zu Ende. Auch der Gewinn in Deutschland stieg um zwei Prozent auf 3,5 Milliarden Euro.
    Vodafone hat allein in Deutschland etwas über 30 Millionen Mobilfunkkunden, über die Hälfte davon mit fester Vertragsbindung.