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Jahresbilanz ZF Friedrichshafen
Umsatzplus und Zukunftsvisionen

Der Autozulieferer ZF Friedrichshafen ist nach Bosch und Continental der drittgrößte Autozulieferer, insbesondere nach der Übernahme des US-amerikanischen TRW-Konzerns im Mai 2015. Die Übernahme habe sich gelohnt, sagte ZF-Chef Stefan Sommer auf der Jahresbilanz-Konferenz. Dabei präsentierte er nicht nur Zahlen, sondern auch Ideen für die Zukunft.

Von Thomas Wagner | 30.03.2017
    Das Logo der ZF Friedrichshafen AG auf dem Forschungs- und Entwicklungszentrum in Friedrichshafen.
    Das Logo der ZF Friedrichshafen AG auf dem Forschungs- und Entwicklungszentrum in Friedrichshafen. (picture alliance / dpa - Felix Kastle)
    Rundgang in der neuen Konzernzentrale des Auto-Zulieferers ZF:
    "Ich freue mich, dass wir uns kurz mal über das Thema Elektromobilität unterhalten können."
    Das stromgetriebene Zukunftsauto ist das eine.
    "Autonomes Fahren bei ZF bedeutet."
    Das selbstfahrende Auto das andere - zwei Zukunftstechnologien, auf die der Autozuliefer-Konzern ZF Friedrichshafen setzt und sich durch die Übernahme des US-amerikanischen TRW-Konzerns im Mai 2015 technologische Kompetenz hinzugelauft hat. So ein klein wenig kann das Unternehmen bereits jetzt schon die
    "2016 hat uns einen weiten Schritt nach vorne gebracht. Wir haben den Wandel in der Automobilindustrie maßgeblich mit nach vorne getragen."
    So ZF-Vorstandschef Stefan Sommer heute bei der Vorlage der Jahresbilanz für 2016. Mit einem Jahresumsatz von 35,2 Milliarden Euro legte ZF gleich um über 20 Prozent gegenüber dem Vorjahr zu. Ein Großteil der Steigerung hängt allerdings damit zusammen, dass erstmals über das Ganze Jahr über die Zahlen des übernommenen TRW-Konzerns voll in den ZF-Umsatz einfließen. Bereinigt um diesen Effekt, verzeichnet ZF dennoch ein sogenanntes "organisches Umsatzwachstum" um über vier Prozent. Der Gewinn vor Steuern und Zinsen, liegt bei 2,2 Milliarden Euro.
    Zwei Milliarden für Forschung und Entwicklung
    Wichtig erschien Vorstandschef Sommer aber eine weitere Zahl: Alleine zwei Milliarden Euro investierte der Konzern, der mittlerweile zu den größten Autozulieferern weltweit gehört, in Forschung- und Entwicklung. Wichtig dabei nach Einschätzung des Vorstandschefs: die Kombination von Software- mit mechanischer Kompetenz. Alleine daraus ließen sich Technologien für die automobile Zukunft entwickeln.
    "Das iPhone auf Rädern wird's nicht geben. Wir brauchen gute mechanische Systeme, intelligente mechanische Systeme, die das umsetzen, die zukunftsfähig sind. Das heißt: Die Kombination von Hardware, die zuverlässig mit elektronischer Intelligenz umsetzen kann, was die Mobilitätsanforderungen der Zukunft sind."
    Kritik an wirtschaftlichen Protektionismus
    Trotz der Erfolgsbilanz sprach ZF-Chef Sommer ein Problem an, das ihm auf der Seele liegt. Dabei schielte Richtung England, aber auch Richtung USA.
    "Natürlich betrachten wir mit großer Sorge, dass es zunehmend protektionistische Tendenzen gibt in den Wirtschaftsräumen. Anstatt über freien Handel zu reden, wir wir das noch vor einem Jahr gemacht haben, entstehen hier potenziell eher Risiken."
    Risiken, die, so hofft es ZF-Sommer, aber 2017 nicht wirtschaftlich durchschlagen werden. Denn immerhin erwirtschaftet der Autozulieferer ZF in Nordamerika knapp ein Drittel seines Umsatzes.