Jahrhundertwerk

Die letzten Tage der Menschheit

Der Spielleiter von Radio Frankfurt, Theodor Steiner, der Chefredakteur der Jüdischen Rundschau, Israel I. Blumenfeld und der Toningenieur Leopold Levitt (v.l.n.r.) bei einer Besprechung im Studio.
Theodor Steiner (Bild l.) war Regisseur des Hörspiels "Die letzten Tage der Menscheit". © picture-alliance/ dpa / Dena
Von Karl Kraus · 22.03.2014
1922 erschien das gigantische, mehr als 700 Seiten umfassende Werk, an dem Karl Kraus mehrere Jahre arbeitete. Es hat bis heute seinen unbestrittenen Platz als eines der größten und genauesten Zeitbilder des letzten Jahrhunderts - Panorama des Ersten Weltkrieges, Pandämonium und Apokalypse in einem.
Der Autor hielt es für nicht aufführbar: "Die Aufführung des Dramas, dessen Umfang nach irdischem Zeitmaß etwa zehn Abende umfassen würde, ist einem Marstheater zugedacht. Theatergänger dieser Welt vermöchten ihm nicht standzuhalten. Die Handlung in 100 Szenen und Höllen führend, ist unmöglich, zerklüftet, heldenlos ..." Trotzdem gab es immer wieder Versuche, das Werk in Teilen zu bewältigen, auf der Bühne und auch im Rundfunk. Unsere Fassung basiert auf einer Aufnahme aus dem Jahr 1947. Damals wurde eine öffentliche Aufführung live aus dem großen Sendesaal des Funkhauses übertragen.

Karl Kraus (1874-1936), Essayist, Lyriker, Dramatiker, Aphoristiker. Werke u.a.: "Sittlichkeit und Kriminalität", "Wolkenkuckucksheim".
Bearbeitung: Stephan Hermlin
Regie: Theodor Steiner
Komposition: Wolfgang Rudolph
Mit: Ursula Langrock, Fränze Roloff, Kurt Buecheler, Wolfgang Büttner, Stephan Hermlin u.v.a.

Produktion: HR 1947
Länge: 107‘41 (mono)