Freitag, 19. April 2024

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Jazz Live
Cécile McLorin Salvant Quartett

Sie lässt keinen Zweifel daran, wer ihre vokalen Vorbilder sind: Carmen McRae, Nina Simone, vor allem aber Sarah Vaughan und Betty Carter. Die 26-jährige Cécile McLorin Salvant ist eine charismatische Persönlichkeit, der neben einer technischen Brillanz immer wieder Eleganz, Intellekt, Humor und Tiefgang attestiert wird.

Von Karsten Mützelfeldt | 23.02.2016
    Die Sängerin Cecile McLorin Salvant.
    Die Sängerin Cecile McLorin Salvant. (Mark Fitton)
    In Miami als Tochter einer Französin aus Guadeloupe und eines Haitianers geboren, zieht Salvant 2007 ins französische Aix-en-Provence, um Jura zu studieren - und klassischen Gesang. Während dieser Zeit lernt Salvant sie eine Musik kennen, mit der sie sich bis dahin überhaupt nicht beschäftigt hatte: mit Jazz und Blues der 20er- und 30er-Jahre. Spuren aus der Frühgeschichte des 20. Jahrhunderts finden sich inzwischen in ihrem Repertoire genauso wie die der späteren Grandes Dames des Vokaljazz. Die frühe Musik habe etwas Mysteriöses, einen gewissen Zauber, vom rauen Charakter fühle sie sich angezogen.
    Beim JazzFest Berlin präsentierte sie sich mit einem Klaviertrio, das sich ganz auf die Rolle des Begleitens beschränkte. Umso mehr stand die Gesangskunst der Cécile McLorin Salvant im Fokus, die sehr viel mehr Feinheiten und Nuancen bietet als der sonstige swingende Vokaljazz dieser Tage.

    Cécile McLorin Salvant, Gesang
    Fred Nardin, Piano
    Paul Sikivie, Bass
    Lawrence Leathers, Schlagzeug
    Aufnahme vom 5.11.15 beim Jazzfest Berlin