Freitag, 19. April 2024

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Jazz Live
Stéphane Payen & The Workshop

Vor drei Jahren formierte der Altsaxofonist Stéphane Payen sein Quartett The Workshop mit jungen Musikern in Paris. Angetrieben wurde Payen von der Intention, einer neuen Jazzgruppe etwas von dem Geist zu injizieren, der den Jazz Workshop von Charles Mingus oder - in jüngerer Zeit - Steve Coleman mit seinem M-Base Collective prägte.

Am Mikrofon: Karl Lippegaus | 31.05.2016
    Stephane Payen & The Workshop
    Stephane Payen & The Workshop (Christophe Alary)
    Als Ausgangsmaterial dienten den vier Musikern Kompositionen von Payen oder dem Perkussionisten Doug Hammond, mit dem der Bandleader seit Jahren eng zusammenarbeitet. Überraschend für Jazz-Verhältnisse ist, dass auch die Musik des Komponisten Hans Werner Henze für die Band wichtig wurde, die sich im November letzten Jahres im Studio 105 des französischen Rundfunks in Paris dem Publikum vorstellte. Einen roten Faden durch die Musik bilden Stéphanes Payens Studien der west- und zentralafrikanischen Musikkulturen, für die der kollektive Charakter typisch ist - wie etwa bei den Ba-Benzélé-Pygmäen, deren Polyphonie schon viele Jazzmusiker fasziniert hat.
    Schon mit früheren Projekten wie Sabar Ring und Thôt (mit sieben Perkussionisten aus dem Senegal) hatte Stéphane Payen gezeigt, dass die afrikanischen Bezüge auch für den heutigen Jazz wieder sehr relevant sein können, als - wie Payen sagt - "Metamorphosen, die sich zwischen den Musikern ereignen."
    Stéphane Payen, Altsaxophon
    Olivier Laisney, Trompete
    Guillaume Ruelland, E-Bass
    Vincent Sauve, Schlagzeug
    Aufnahme vom 7.11.15 von Radio France, Paris