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JazzFacts
Ken und der Zen

"Perfection, 360 degrees of soul and science in one human being. My kind of musician". So äußerte sich Quincy Jones über ihn. Und nicht nur der Altmeister dürfte so denken: Kenny Werner gilt als musician's musician, jemand, der vor allem unter Seinesgleichen höchsten Respekt genießt.

Von Karsten Mützelfeldt | 18.06.2015
    Der Musiker Kenny Werner
    Der Musiker Kenny Werner (imago / Manfred Siebinger)
    Sein seit 15 Jahren existierendes Trio mit dem deutschen Bassisten Johannes Weidenmueller und dem Schlagzeuger Ari Hoenig gehört zu den besten der Gattung. Für Aufsehen sorgte Kenny Werners 1996 veröffentlichtes Buch "Effortless Mastery. Liberating The Master Musician Within". Das Buch, das Philosophie und Praxisbezug vereint, gehört für Musikstudenten mittlerweile zur Standardliteratur. Es befasst sich mit Wegen, mentale Blockaden zu lösen, psychische und physische Verkrampfungen ganzheitlich abzubauen und der eigenen Kreativität freien Lauf zu verschaffen.
    Seine vieldiskutierte Methode, aber auch CD-Überschriften wie "Institute of Higher Learning" oder "No Beginning No End" verweisen auf Kenny Werners intensive Beschäftigung mit Zen- Buddhismus, Spiritualität und Meditation. Eines der Alben des heute 63-Jährigen lautet "Lawn Chair Society", ein Titel, der klarmacht, dass der Pianist alles andere als ein Esoteriker ist, der sich in Realitätsflucht übt: "Wir sind eine Gartenstuhlgesellschaft, die nur auf Triviales fokussiert ist und keine Ahnung von den Problemen der restlichen Welt hat."