Freitag, 19. April 2024

Archiv

JazzFacts
Niederschlagsmengen

Der Alt- und Sopransaxofonist Roger Hanschel gehört zu den anerkannten Meistern seines Instruments - nicht nur, was die deutsche Jazzszene angeht. Überregional bekannt wurde er durch seine Mitgliedschaft in der Kölner Saxofon Mafia.

Von Odilo Clausnitzer | 27.11.2014
    Ein Mann mit schulterlangem grauem Haar, Brille und schwarzem Oberteil ist vor schwarzem Hintergrund zu sehen. Er deutet ein Lächeln an. Auf seiner rechten Schulter lehnt mit dem Mundrohr ein Altsaxofon. Bildausschitt: der Mann ist bis knapp unterhalb der Schulter zu sehen.
    Roger Hanschel beweist intellektuell wie emotional radikalen Mut zum Risiko. (Armin Zedler)
    Mit seinen eigenen Projekten deckt Hanschel ein Spektrum von meditativer Kammermusik bis zu halsbrecherischer Ensemble-Akrobatik ab. Ob im experimentellen Duo mit der Sängerin Gabriele Hasler, im rockbeeinflussten Quartett Heavy Rotation, ganz solo oder - wie jüngst - in Begleitung eines Streichquartetts - überall beweist der Saxofonist intellektuell wie emotional radikalen Mut zum Risiko.
    Hanschel macht eine Kopf und Bauch gleichermaßen stimulierende Musik. Klangliches Markenzeichen sind dabei stets sein bis ins höchste Register präsenter Ton und eine atemberaubende Phrasierung. Aber nicht nur als brillanter Instrumentalist und fantasievoller Improvisator, auch als Komponist hat sich Roger Hanschel inzwischen einen guten Namen gemacht. Davon zeugt eindrucksvoll seine neueste Arbeit: eine siebensätzige Suite mit dem sinnigen Namen "Niederschlagsmengen", die ihn zusammen mit dem "Auryn Streichquartett" präsentiert.