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Jemen
Neue Luftangriffe auf Sanaa

Saudische Kampfjets haben im Jemen die fünfte Nacht in Folge Ziele der schiitischen Huthi-Rebellen und ihrer Verbündeten angegriffen. China bringt wegen der anhaltenden Krise mehrere Hundert Landsleute aus dem Land.

30.03.2015
    Ein zerstörtes Haus und ein Auto, die angeblich von den Luftangriffen der saudischen Koalition getroffen wurden.
    Ein zerstörtes Haus und ein Auto, die angeblich von den Luftangriffen der saudischen Koalition getroffen wurden. (picture alliance / EPA / Yahya Arhab)
    Die von Saudi-Arabien geführte Militärkoalition hat erneut Luftangriffe auf Ziele im Jemen geflogen. Das melden mehrere Medien unter Berufung auf Augenzeugen. Demnach waren besonders die Hauptstadt Sanaa sowie der Westen des Landes betroffen. Beschossen wurden unter anderem Stellungen abtrünniger Soldaten der Republikanischen Garde, Waffendepots und die Gegend um den Präsidentenpalast. Nach Angaben des von den Huthis kontrollierten Gesundheitsministeriums starben bei Luftangriffen am Sonntag 35 Menschen. Eine Bestätigung für die Zahlen gibt es nicht.
    In der südjemenitischen Hafenstadt Aden, die von Anhängern des geflohenen Präsidenten Abd Rabo Mansur Hadi gehalten wird, waren Explosionen und Maschinengewehrfeuer zu hören. Nach arabischen Fernsehberichten stehen Huthi-Kämpfer rund 30 Kilometer vor der Stadt.
    China bringt Landsleute in Sicherheit
    Jemens Präsident Abd-Rabbu Mansur Hadi
    Jemens Präsident Abd-Rabbu Mansur Hadi - er hat sich ins Ausland abgesetzt. (AFP / Natalia Kolesnikova)
    Am Donnerstag hatten die Angriffe gegen Stellungen der schiitischen Huthi-Milizen begonnen, die weite Teile des Jemen unter ihre Kontrolle gebracht haben. Saudi-Arabiens sunnitisches Königshaus unterstützt den außer Landes geflohenen jemenitischen Präsidenten Hadi und wirft dem Iran sowie Hadis Vorgänger Ali Abdallah Saleh vor, die schiitischen Rebellen zu unterstützen. Gestern hatte die Arabische Liga auch als Reaktion auf die Krise im Jemen beschlossen, eine gemeinsame Eingreiftruppe einzurichten. Das Staatenbündnis unterstützt Präsident Hadi und forderte die Huthi-Rebellen auf, ihre Waffen abzugeben.
    Das chinesische Verteidigungsministerium kündigte unterdessen an, 500 Staatsbürger aus dem Jemen von der Marine in Sicherheit bringen zu lassen. Dazu seien drei Schiffe zum Hafen von Aden entsandt worden, die sonst im Einsatz gegen Piraten seien. Es ist erst das zweite Mal, dass die Volksrepublik ihr Militär zu einer solchen Mission einsetzt. 2011 entsandte sie Kriegsschiffe und Transportflugzeuge, um Chinesen vor dem Bürgerkrieg Libyen in Sicherheit zu bringen.
    (hba/sima)