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Jemen
Trotz Waffenruhe neue Angriffe der Huthi-Rebellen

Im Jemen hat eine vom saudisch geführten Militärbündnis einseitig angekündigte Waffenruhe begonnen. Bis Freitagabend will die Koalition auf Luftangriffe gegen die aufständischen Huthi-Rebellen verzichten. Dennoch gibt es bereits erste Berichte über neue Kämpfe.

27.07.2015
    Ein Huthi-Rebell mit einer Waffe.
    Im Jemen bekämpfen schiitische Huthis die Anhänger des sunnitischen Exilpräsidenten Abed Rabbo Mansur Hadi. (picture alliance/dpa/Yahya Arhab)
    Nach Augenzeugenberichten beschossen Huthe-Rebellen Wohngebiete in der Provinz Taes. In der Hauptstadt Sanaa sowie im Norden und Zentrum des Landes scheint die Feuerpause bislang zu halten. Das von Saudi-Arabien angeführte Militärbündnis, das seit Ende März Luftangriffe flog, hatte die Waffenruhe ausgerufen, um Hilfslieferungen zu ermöglichen.
    Die geplante Waffenruhe ist eine positive Antwort auf einen Antrag der gewählten Regierung des Jemen, die überwiegend nach Saudi-Arabien floh, als die Koalition der Huthis im Frühjahr bis nach Aden im Südjemen vorrückte.
    Der UNO-Gesandte für den Jemen, Ismail Ould Scheich Ahmed, hat sich nach der Ankündigung der Waffenruhe sofort in die saudische Hauptstadt Riad aufgemacht, um einen - wie es heißt - "umfassenden Waffenstillstand mit allen Konfliktparteien" zu erreichen, berichtet Björn Blaschke.
    In der vergangenen Woche wurden die Huthi-Rebellen aus Aden vertrieben.
    In der vergangenen Woche wurden die Huthi-Rebellen aus Aden vertrieben. (SALEH AL-OBEIDI / AFP)
    In dem Krieg wurden bereits mehr als 3.700 Menschen getötet, mehr als die Hälfte Zivilisten. Die Zahl der Binnenflüchtlinge geben die Vereinten Nationen mit 1,25 Millionen an. 80 Prozent sind nach UN-Angaben auf humanitäre Hilfe angewiesen. Durch die angekündigte Waffenruhe könnte diese nun möglich werden.
    Gefahr durch weitere Kämpfe
    In der Hauptstadt Sanaa wurden Korrespondentenberichten zufolge bei Luftangriffen Stellungen der Huthi-Rebellen bombardiert. Regierungstreue Truppen konnten nach eigenen Angaben nördlich von Aden einige Gebiete zurückerobern.