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Jemen
Viele zivile Opfer bei Luftangriffen

Die Vereinten Nationen sind beunruhigt wegen der Luftangriffe der internationalen Militärallianz im Jemen. Bei den Bombardierungen seien bisher viele Zivilisten getötet worden. So etwa bei den jüngsten Angriffen in der Nacht mit 35 Toten.

31.03.2015
    Ein zerstörtes Gebäude in der jemenitischen Stadt Sanaa.
    Ein zerstörtes Gebäude in der jemenitischen Stadt Sanaa. (picture alliance / dpa / Yahya Arhab)
    Vor knapp einer Woche hatte die von Saudi-Arabien angeführte Militärallianz mit ihren Angriffen auf die Huthi-Rebellen im Jemen begonnen. Nach Angaben des UNO-Hochkommissariats für Menschenrechte (UNHCR) in Genf sind seitdem mindestens 93 Menschen getötet und mehr als 360 verletzt worden.
    Bei den Angriffen seien auch Privathäuser, Schulen und Krankenhäuser bombardiert und zerstört worden. Viele Menschen seien auf der Flucht.
    Gefechte in Grenzregion
    In der Grenzregion zwischen Saudi-Arabien und dem Jemen sollen sich zudem saudische Truppen und Huthi-Kämpfer teils heftige Gefechte geliefert haben. Das berichten Einwohner der jemenitischen Bezirke Schida und Al-Hisama in der Provinz Saadasowie nahe der Stadt Harad in der Nachbarprovinz Hadschdscha. Ihren Angaben zufolge waren es die schwersten Kämpfe seit Beginn des Militäreinsatzes.
    Wie die Deutsche Presse-Agentur unter Berufung auf Sicherheitskreise berichtet, sollen nun Kampfjets der Militärallianz ein Ziel südlich der jemenitischen Hauptstadt Sanaa angegriffen haben. Es handelte sich demnach um einen Kontrollpunkt der Huthi-Rebellen. 20 Huthi-Kämpfer sollen dabei getötet worden sein, außerdem 15 Zivilisten. Bereits am Montag hatte es Berichte gegeben, wonach ein Flüchtlingslager im Jemen von Kampfflugzeugen getroffen worden sein soll.
    Iran weist Vorwürfe zurück
    Saudi-Arabien will mit dem Militäreinsatz nach eigenem Bekunden "die Sicherheit" im Jemen wiederherstellen und unterstützt den gewählten jemenitischen Präsidenten Abd Rabo Mansur Hadi. Dieser ist ins saudische Riad geflohen, nachdem er von den Huthi-Rebellen vertrieben und für abgesetzt erklärt worden war. Die Rebellen hatten im September Sanaa unter ihre Kontrolle gebracht und rückten dann weiter nach Süden vor.
    Saudi-Arabien und Hadi beschuldigen den Iran, die Huthi-Rebellen zu unterstützen. Der Iran weist das zurück. Nach Angaben des iranischen Außenministeriums gibt es zwischen dem Jemen und dem Iran nur einen Vertrag in der zivilen Luftfahrt sowie über medizinische Hilfe.
    Wie die staatliche iranische Nachrichtenagentur Irna meldete, habe der iranische Rote Halbmond bereits 19 Tonnen Medikamente, medizinische Ausrüstung und zwei Tonnen Nahrung in den Jemen gebracht.
    (pr/ach)