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Communities

03:51 Minuten
Eine Grafik die Menschen verbunden in einem sozialen Netzwerk zeigt.
Interaktion zwischen Mitgliedern einer Community: gemeinsames Ziel und geteilte Identität? © imago / Ikon Images
Von Matthias Baxmann und Matthias Eckoldt · 10.01.2020
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Digitale Communities in Tschechien, religiös geprägte Viertel in Neu-Delhi - in Johannesburg sind alle Länder in einer Stadt vertreten. Russland ist ein Land mit 70 verschiedenen Ethnien. Vertreter dieser Ethnien leben in der Hauptstadt und haben ihre Gebiete.
Silke Diettrich in Neu-Delhi:
"Indien ist sowieso schon ein Land der Communities und wenn man Neu-Delhi als Hauptstadt mit dazu nimmt, ist das hier der absolute melting pot. Dann gibt es hier natürlich sehr viele unterschiedliche Religionen. Da weiß man, das ist das muslimische Viertel. Da gehen viele hin, um die allerbesten Kebaps zu essen. Es gibt auch afghanische Viertel hier, wo sehr viele Flüchtlinge aus Afghanistan leben und die auch gerne in einem eigenen Viertel leben. Community ist in Indien ein ganz wichtiges Thema."
Anne-Katrin Mellmann in Mexiko:
"In Mexiko gibt es ganz viele Communities, weil Mexiko ein Land ist, das traditionell offen war für Einwanderer. Im Norden Mexikos leben vor allem sehr viele Mennoniten mit ihren großen Familien. Vor allem im Norden betreiben sie Landwirtschaft. Bekannt sind sie für ihren Käse. Man sieht sie in Mexiko. Die tragen Latzhosen und karierte Hemden. Sie sind blond und hellhäutig und fallen hier sehr auf. Dann verkaufen sie da große Käsestücke an die Leute in den Autos an den Kreuzungen. Die sprechen ein sehr, sehr altes Plattdeutsch."
Peter Lange in Prag:
"Die Roma-Community ist ausgegrenzt. Das ist keine Abgeschlossenheit, die sie selber so wollen. Die Tschechen haben mit Ausländern keine Probleme, solange sie als Communities unter sich bleiben. Die Tschechen bilden auch gern digitale Communities. Beispielsweise haben die Frauen aus dem Marketing eine Community gebildet. Oder es gibt Communities, die sich mit Gesundheit befassen. Junge Psychologen haben eine Community gegründet: 'Blase nicht die Seele aus'."
Jana Genth in Johannesburg:
"In allen Städten Südafrikas gibt es riesige und absolut vielfältige Communities. Gerade Johannesburg ist so eine Riesenmetropole. Hier gibt es so viel Migranten. Hier findet man alle Länder in einer Stadt vereint. Es gibt das italienische Viertel, das griechische, das russische, das türkische und auch das deutsche Viertel. Da gibt es dann Leute, die in ihrer Community leben, arbeiten und den Alltag genießen. Die indische Gemeinschaft gibt es in jeder Stadt Südafrikas. Und man kriegt auch überall das indische Essen und die Leute laufen auch in der entsprechenden Kleidung rum. Ich lebe hier wirklich gern. Ich reise auch viel, aber ich empfinde Johannesburg als die coolste Stadt der Welt. Es macht richtig Spaß hier zu leben. Was man hier alles für Menschen trifft, das ist sensationell."
Thielko Grieß in Moskau:
"Russland ist ein Land mit 70 verschiedenen Ethnien. Und Vertreter dieser vielen Ethnien leben in der Hauptstadt und haben auch ihre eigenen Gebiete. Es gibt in Moskau keine Straßenzüge, die von einer Ethnie geprägt wären. Was es gibt, ist, dass Märkte geprägt werden von Armeniern. Oder auf dem Weg zur U-Bahn-Station komme ich an einem Dutzend Blumengeschäften vorbei, und diese Geschäfte sind alle in der Hand von Aserbaidschanern."

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