Jenseits von Markt und Staat

Von Dagmar Scholle · 04.09.2012
Allmenden sind unwirtschaftlich und überholt, sagen die einen: Das Vieh wird nicht satt, die Bäume nicht groß, die Betreiber nicht reich. Allmenden sind modern, sagen die anderen: Wissen, Autos, Ressourcen – wir können doch Teilhaber sein, statt zu besitzen!
Das Konzept ist alt, sagen nun viele, die Spielarten neu: Wikipedia, Gemeinschaftsgärten oder Carsharing – auch in modernen Formen gemeinschaftlichen Nutzens steckt das mittelalterliche Modell der Allmende.

Die Erschütterungen der Finanzkrise brachten es wieder ins Bewusstsein, ebenso die Vergabe des Wirtschaftsnobelpreises 2009 an die Gemeingüterforscherin Elinor Ostrom. Sind Allmenden ein Gegenpol zur zunehmenden Privatisierung unserer Welt?

Viele Aspekte der Suche nach einem neuen Umgang mit Ressourcen erspürt, wer traditionelle Weideallmenden besucht – und sie mit der modernen Kulturlandschaft vergleicht.