Samstag, 20. April 2024

Archiv

Julien Green
Bindeglied zwischen den Kontinenten

Julien Green bildet ein Scharnier zwischen der US-amerikanischen und der französischen Literatur. In Romanen wie "Adrienne Mesurat" von 1927, "Leviathan" von 1929, "Der andere Schlaf" von 1951 oder "Jeder Mensch in seiner Nacht" von 1960 hat er hauptsächlich immer wieder von der Angst erzählt und der Ausweglosigkeit aus ihr.

Julien Green im Gespräch mit Denis Scheck | 25.12.2015
    Der Schriftsteller Julien Green im Jahr 1950
    Der Schriftsteller Julien Green im Jahr 1950 (AFP Photo)
    "Die Angst eines Kindes ist eine Welt, deren dunkle Ecken erwachsenen Menschen ganz unbekannt sind; sie besitzt einen eigenen Himmel und eigene Abgründe, einen Himmel ohne Sterne und Abgründe, in die kein Licht je dringt." Inwiefern die Angst des Julien Green mit seiner Homosexualität zusammenhing, die er nie ganz mit seinem Katholizismus zu versöhnen verstand, muss jeder Leser selbst herausfinden.
    Julien Green hat sich, so unwahrscheinlich das für einen im Jahr 1900 in Paris geborenen und 1998 ebendort gestorbenen Schriftsteller klingt, mit Vorliebe als Südstaatenautor bezeichnet. Sein ganzes Leben lang hielt er den roten Salon mit den wuchtigen Möbeln, die seine Eltern nach dem verlorenen Krieg gegen die Nordstaaten nach Frankreich gebracht hatten, in besonderen Ehren. Dort entstand auch das 1995 Gespräch mit Julien Green, das Sie heute hören können.
    Die Sendung ist in Teilen eine Wiederholung der Büchermarkt-Sendung vom 06.09.1995.
    Transkription des Gesprächs zwischen Julien Green und Denis Scheck (PDF)