Mittwoch, 24. April 2024

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Jumbojet-Observatorium SOFIA
Es fliegt und fliegt und fliegt

Einige Jahre lang stand es nicht gut um SOFIA, das Stratosphären-Observatorium für die Infrarot-Astronomie. Die NASA wollte dieses amerikanisch-deutsche Projekt beenden – doch der Widerstand der Forscher wurde belohnt. Die fliegende Sternwarte SOFIA wird noch mindestens fünf Jahre lang im Einsatz sein.

Von Dirk Lorenzen | 02.12.2015
    SOFIA mit offener Teleskopklappe bei einem Testflug
    SOFIA mit offener Teleskopklappe bei einem Testflug (NASA/DLR)
    SOFIA ist ein umgebauter Jumbojet. Während des Fluges öffnet sich im Heck des Flugzeugs eine Klappe, durch die das Zwei-Komma-Sieben-Meter-Teleskop ins All blickt.
    Da SOFIA fast 15 Kilometer hoch fliegt, liegt nahezu der gesamte Wasserdampf der Atmosphäre unter dem Flugzeug. Das SOFIA-Teleskop blickt daher im Infrarotbereich in den Kosmos – vom Erdboden aus ist das kaum möglich, weil das Wasser in unserer Lufthülle diese Strahlung verschluckt.
    Üblicherweise startet SOFIA von Palmdale in Kalifornien aus zu seinen Beobachtungsflügen. Im Juni und Juli war SOFIA allerdings in Christchurch in Neuseeland stationiert, um von dort den Südhimmel besonders intensiv zu untersuchen.
    Nach einigem politischen Ärger ist die Zukunft von SOFIA nun offenbar gesichert. NASA und Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt freuen sich über Beobachtungsanträge von Astronomen.
    Das SOFIA-Team hat das Problem, dass viele Astronomen-Kollegen meinen, das Projekt stehe kurz vor dem Aus – und sich daher wissenschaftlich damit kaum noch beschäftigen.
    Nach der Generalüberholung der Maschine im vergangenen Jahr in Hamburg setzen die SOFIA-Forscher jetzt darauf, etwa zwei- bis dreimal pro Woche zu Wissenschaftsflügen abzuheben – und zwar mindestens bis zum Jahr 2020.