Irakische Sicherheitskräfte und schiitische Milizionäre haben die Belagerung der nördlichen Stadt Amerli durch die Terrororganisation "Islamischer Staat" durchbrochen. Armeesprecher Kassim al-Mussawi sagte am Sonntag, die Truppen hätten den Ort rund 170 Kilometer nördlich von Bagdad am Nachmittag betreten. Der Parlamentsabgeordnete Fausi Akram al-Tarsi erklärte, die irakischen Truppen seien aus zwei Richtungen in die Stadt vorgedrungen und hätten Hilfsgüter an die Bewohner verteilt.
Zuvor hatten die USA Luftangriffe auf Stellungen der Extremisten geflogen. Die Kämpfe dauern nach Angaben der irakischen Armee noch an. Ziel sei es, auch die umliegenden Dörfer zu befreien. Am Samstag hatten die USA zusammen mit Australien, Frankreich und Großbritannien Lebensmittel und Wasserkanister für die Bewohner der Kleinstadt abgeworfen.
Turkmenen drohte ein Massaker
Durch die Belagerung der Stadt Amerli saßen rund 15.000 Menschen fest, überwiegend schiitische Turkmenen. Sie waren trotz des Vormarschs des "Islamischen Staats" im Norden des Iraks im Juni in der Stadt geblieben. Sie hoben Schützengräben aus und positionierten Scharfschützen zur Verteidigung der Stadt. Wegen ihres schiitischen Glaubens drohte ihnen nach Einschätzung der UNO ein Massaker durch die sunnitischen IS-Extremisten.