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Kanuslalom
"Unmittelbar vor der Saison eine Frechheit"

In Prag liefen an diesem Wochenende die Europameisterschaften im Kanuslalom. Im Einer der Frauen holte sich Ricarda Funk den Titel. Die Männer siegten im Team. Im Einzel gab es keinen Podestplatz. Franz Anton ärgerte neben seiner Leistung aber auch eine Entscheidung der Funktionäre.

Franz Anton im Gespräch mit Astrid Rawohl | 03.06.2018
    Franz Anton im Einer-Canadier
    Franz Anton im Einer-Canadier (Jan Woitas/dpa)
    Mit seinen Ergebnissen bei den Kanuslalom-Europameisterschaften in Prag an diesem Wochenende war Slalom-Weltmeister Franz Anton nicht zufrieden. Er sagte: "Die Goldmedaille in der Mannschaft war ein schöner Abschluss für die Canadier-Zweier-Geschichte, aber ich hätte auch gerne im Einzel noch eine Medaille mit nach Hause genommen."
    Antons vermeintlich stärkere Bootsklasse, der Canadier-Zweier hat keine Zukunft mehr, wurde für Tokio 2020 aus dem Olympischen Programm gestrichen. Ohne Vorwarnung, kurz vor der Saison kam die Nachricht. Für ihn weniger schlimm, weil das Ende der gemeinsamen Karriere mit Jan Benzien bereits beschlossen war.
    Dennoch ärgert sich Anton über die Entscheidung. Der Canadier-Zweier wurde zunächst zugunsten von Mixedrennen aus dem Olympia-Programm für 2020 gestrichen; zwei Monate vor Saisonbeginn wurde er auch aus dem WM- und Weltcupprogramm genommen.
    Keine Hilfe von den Verbänden
    Anton sagt: "Ich habe gar kein Problem damit, das anzugleichen. Das finde ich völlig in Ordnung. Aber die Entscheidung so unmittelbar vor der Saison zu machen, das war eben die Frechheit an der ganzen Sache."
    Für die Kollegen im Canadier-Zweier sei es deutlich bitterer: Deren Zukunft stehe auf dem Spiel, auch beruflich als Sportsoldat etwa. Außerdem hatten sie sich bereits Sponsoren gesucht, denen sie nun keine Rennen und Ergebnisse mehr anbieten können. Der Verein Athleten Deutschland helfe nun bei der Neuorientierung, von den Verbänden gäbe es eher keine Unterstützung.
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    Äußerungen unserer Gesprächspartner geben deren eigene Auffassungen wieder. Der Deutschlandfunk macht sich Äußerungen seiner Gesprächspartner in Interviews und Diskussionen nicht zu eigen.