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Kapitalerhöhung
Puma und Signal Iduna steigen beim BvB ein

Borussia Dortmund will mit einer Kapitalerhöhung bis zu 114 Millionen Euro einsammeln. Auf diesem Weg will der einzige börsennotierte Fußball-Bundesligist seinem Trikot-Ausrüster Puma und dem Namensgeber des Dortmunder Stadions, dem Versicherer Signal Iduna, die Möglichkeit zum Einstieg geben.

Von Brigitte Scholtes | 21.08.2014
    Es war eine Kapitalerhöhung mit Ansage. Schon vor einer Woche bei der Bilanz-Vorlage hatte Hans-Joachim Watzke, der Geschäftsführer von Borussia Dortmund bestätigt, dass der BVB an frischem Geld interessiert sei:
    "An der generellen Absicht das umzusetzen und zwar idealerweise in Höhe der kompletten 24,7 Millionen Aktien, die uns noch zur Verfügung stehen, hat sich nichts geändert, und dann gucken wir jetzt einfach, was die nächsten Wochen bringen."
    24,6 Millionen neue Aktien
    Schon eine Woche danach ist es jetzt also so weit: 24,6 Millionen neue Aktien will Borussia Dortmund ausgeben, und zwar zum Preis von je 4,66 Euro – etwa sechs Prozent unter dem aktuellen Börsenkurs. Gut 114 Millionen Euro hofft der Zweite der vergangenen Bundesligasaison und aktuelle Supercup-Gewinner damit einzusammeln. Der Sportausrüster Puma, der Versicherer Signal-Iduna und der Spezialchemiekonzern Evonik hätten sich verpflichtet, bis zu 17,6 Millionen Aktien zu übernehmen. Sie erfüllen offenbar die Bedingungen des BVB, die Watzke vergangene Woche nochmals zusammengefasst hatte:
    "Sie kennen ja die Tatsache, dass wir gewisse Hürden an strategische Investoren gestellt haben, zum einen, dass es gewisse soziale und ethische Standards gibt, die wir nicht unterschritten haben möchten, und dass wir zum anderen aber auch nur an strategischen Investoren interessiert sind, die ein nachhaltiges und großes Sponsoring-Thema bei Borussia Dortmund abbilden, weil das ist die einzige Möglichkeit, dass wir einen Einklang zwischen wirtschaftlichen und sportlichen Interessen des Investors sicherstellen. Denn wir wollen definitiv niemanden, der dann anschließend versucht, uns das Blut abzusaugen."
    Evonik war mit knapp 27 Millionen Euro beim BVB eingestiegen
    Ende Juni hatte war Evonik erst mit knapp 27 Millionen Euro beim BVB eingestiegen und hält damit schon gut neun Prozent der Aktien. Die Deutsche Bank hatte sich Anfang Juni gegen ein Engagement entschieden.
    Ein gutes Drittel des Erlöses soll in die Schuldentilgung fließen, der Rest dürfte den Schwarz-Gelben helfen, ihre guten Spieler länger zu halten: So hatte der FC Bayern München vor einem Jahr den Stürmer Mario Götze und aktuell Robert Lewandowski abgeworben - sehr zum Ärger der Dortmunder. Die Bayern sind einfach finanziell noch schlagkräftiger. Auch sie haben mit der Adidas, der Allianz und Audi große Investoren, die insgesamt 25 Prozent der Anteile halten.
    Sich auf diese Art Geld zu beschaffen, das dürfte in den kommenden Jahren wohl Trend werden, glauben die Manager vieler Fußballklubs der Bundesliga. Das hat jetzt eine Studie der Unternehmensberatung Ernst & Young ergeben.