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Keine Kommunikation mit Juno
Jupiter im Funkloch

Heute stehen die Erde, die Sonne und der Riesenplanet Jupiter fast exakt auf einer Linie. Von uns aus gesehen befindet sich Jupiter weit hinter der Sonne und ein kleines Stück oberhalb von ihr. Derzeit müssen die Funksignale der Raumsonde Juno, die um Jupiter kreist, sehr dicht an der Sonne vorbei laufen. Die vielen geladenen Teilchen in der Sonnenumgebung stören den Funkkontakt empfindlich oder verhindern ihn ganz.

Von Dirk Lorenzen | 26.09.2016
    Im Juli soll die Raumsonde Juno den Planeten Jupiter erreichen
    Juno am Riesenplaneten Jupiter (Zeichnung) (NASA) (Grafik NASA)
    Daher laufen alle Planetenmissionen während einer Sonnen-Konjunktion, so der Fachbegriff für die derzeitige Stellung, auf Sparflamme. Das gilt für Rover auf dem Mars genauso wie für Raumsonden um Saturn, Jupiter oder einen anderen Körper.
    Sollte während der Konjunktion eine Panne auftreten, bekämen es die Ingenieure am Boden womöglich gar nicht mit - und könnten auch keine schnellen Rettungsbefehle zur Raumsonde senden. Jedenfalls wäre das Risiko groß, dass die Botschaft ihr Ziel nicht erreicht.
    Die meisten Raumsonden nutzen für den Funkverkehr das X-Band. In diesem Frequenzbereich ist Kontakt nahezu unmöglich, wenn am Himmel der Abstand der Raumsonde zur Sonne weniger als fünf Grad beträgt.
    Jupiter steht heute nicht einmal ein Grad neben der Sonne. Seit knapp einer Woche und noch für eine weitere Woche befindet er sich im "Funkloch".
    Bei Mars, der recht schnell mit der Sonne mit wandert, dauert die Funkpause sogar fast sechs Wochen. Die Teams von Marsmissionen freuen sich daher zumeist auf die Konjunktionsphase.
    So sind sie lange zum Nichtstun verurteilt und genießen einen - mangels Aktivität und Kommunikation der Raumsonde - garantiert störungsfreien Urlaub.