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Keine Zukunft im Bel Paese

Italien mag ein Land sein, das die "Bambini" liebt. Italienische Jugendliche und junge Erwachsene haben jedoch keine Zukunft. Jeder vierte Jugendliche ist arbeitslos. Wer Arbeit hat, muss sich mit befristeten Verträgen und mit Löhnen zufrieden geben, die so niedrig sind wie nirgendwo sonst in Europa. Jeder dritte der Anfang 30-Jährigen wohnt noch bei den Eltern. Eine eigene Wohnung ist unerschwinglich.

Mit Reportagen von Nadja Fischer | 16.10.2010
    Hochschulabgänger stehen nicht besser da: Dass diplomierte Juristen im Call-Center für 700 Euro im Monat Telefonauskünfte geben, ist in Italien keine Seltenheit. Der Weg ins Ausland scheint die einzige Alternative. Über 200.000 Universitätsabgänger haben in den letzten zehn Jahren ihre Heimat verlassen – viermal mehr als im Jahrzehnt zuvor.

    Italien vernachlässigt seine junge Generation. Dabei müsste es die Jungen besonders wertschätzen. Denn nicht einmal ein Viertel der italienischen Bevölkerung ist unter 25 Jahre alt. Damit ist Italien das Land mit den wenigsten Jugendlichen in Europa.

    Soziologen und Ökonomen warnen vor den verheerenden Folgen für das Sozialsystem sowie für das Wirtschaftswachstum. Die italienische Politik beginnt trotzdem erst allmählich, sich für das Schicksal der jungen Erwachsenen zu interessieren.

    Manuskript zur Sendung alspdf oder im Textformat.