Freitag, 19. April 2024

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Kicken auf dem Erdtrabanten
Fußball im Moon Village

Viele Raumfahrtstrategen träumen von der Rückkehr zum Mond. Dieses Mal geht es darum, dauerhafte Basen auf dem Begleiter der Erde zu errichten. Womöglich ist irgendwann auch Fußball eine willkommene Abwechslung im "Monddorf".

Von Dirk Lorenzen | 15.06.2018
    John W. Young auf dem Mond.
    Bisher waren nur Astronauten auf dem Mond – kommen bald auch Fußballer? (NASA)
    Der größte Unterschied zum Spiel in den irdischen WM-Stadien ist die deutlich geringere Anziehungskraft. Sie ist auf dem Mond nur ein Sechstel so groß wie auf der Erde. Aus einem Pass über 60 Meter wird schnell ein Schuss, der mehr als 350 Meter weit trägt. Der Ball bleibt viel länger in der Luft als auf der Erde. Das Spielfeld sollte man allerdings etwas größer gestalten, um genügend Platz für die weiten Pässe zu haben, was große Lücken in die Abwehrketten reißt.
    Zudem müssen sich die Spieler in klobigen Raumanzügen bewegen – sofern sich das Stadion nicht in einer riesigen Halle mit irdischem Luftdruck befindet. Die Masse des Balls ist unverändert. Somit fliegen lunare Torschüsse Manuel Neuer und Co. genauso hart um die Ohren. Doch beim Aufprall des Balles im Mondstaub geht viel Energie verloren. Der Ball springt im Verhältnis bei weitem nicht so stark ab wie auf kurz geschorenem WM-Rasen.
    Ein Fußabdruck auf Mond
    Fußballer auf dem Mond brauchen keine Stollenschuhe (NASA)
    Enttäuschend wird es für filigrane Techniker: Auf dem Mond gibt es keine Atmosphäre, was angeschnittene Bananenflanken unmöglich macht. Kunstschüsse "um die Ecke" wird es auf dem Mond nicht geben. Ohne Luft gibt es kein Medium, das den Schall trägt. Niemand wird den Pfiff des Schiedsrichters hören – es sei denn, alle Spieler tragen Kopfhörer.