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Klausurtagung CSU-Fraktion
Gezerre um verlängerte Schulzeit geht weiter

Zwei Jahre lang will Bayerns Regierung testen, wie die Wahlfreiheit an den Schulen umsetzbar ist. Schüler in der Mittelstufe können entscheiden, ob sie in drei oder vier Jahren Abitur machen wollen. Nach der Testphase soll es dann eine einheitliche Regelung geben.

Von Susanne Lettenbauer | 25.09.2014
    Eine Rückkehr zu G9 ist mit der CSU nicht zu machen, das wurde auf der Klausurtagung der CSU-Fraktion auf Kloster Banz noch einmal deutlich. Stattdessen setzt der Freistaat auf ein Pilotprojekt zur Wahlfreiheit zwischen einer acht- oder neun jährigen Schulzeit, so Ministerpräsident Horst Seehofer. Man habe sich geeinigt auf:
    "Das Wahlrecht in der Mittelstufe, vier Jahre oder drei Jahre, wobei bisher die Erfahrung ist, dass zehn bis 15 Prozent dieses Angebot nutzen, wir werden sehen wie es in der Praxis läuft und ich glaube, dass diese Entscheidungen dazu beitragen werden, das bayerische Bildungssystem in der Spitze zu halten."
    Zwei Jahre lang will Bayerns Regierung jetzt testen, wie die zuerst von der SPD und den Freien Wählern in die Diskussion gebrachte Wahlfreiheit an den Schulen umsetzbar ist. Keine rede mehr von dem Flexijahr, dass Kultusminister Ludwig Spaenle in Reaktion auf einen SPD-Vorschlag ab vergangenem Schuljahr aus dem Hut gezaubert hatte und bei den Schülern nie richtig ankam.
    Trotzdem: Es rumort in der CSU-Landtagsfraktion, denn in den Wahlkreisen kochen die Gymnasien mittlerweile ihr eigenes Süppchen. Längst vertrauen die Schulleiter nicht mehr auf eine schnelle Lösung. Die Wahlfreieit verstehen sie nur als ein staatlich geregeltes Sitzenbleiben. Die Lehrerverbände bleiben weiterhin bei ihrer Forderung nach einer Rückkehr zu G9. Das Gezerre um eine verlängerte Schulzeit geht in Bayern auch nach dem Bildungsgipfel der CSU-Landtagsfraktion weiter.