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Kleinplanet bei hellem Stern

Aldebaran, das rot unterlaufene Auge des Stiers, bekommt derzeit viel Besuch aus dem Sonnensystem. Vor gut drei Wochen stand die Venus direkt neben ihm und der Riesenplanet Jupiter hält sich noch bis zum nächsten Jahr in seiner Nähe auf. Zudem tummeln sich dort Planetoiden.

Von Dirk Lorenzen | 02.08.2012
    Ende Juli wanderte Ceres an Aldebaran vorbei und in den kommenden Nächten zieht Vesta knapp oberhalb des Sterns entlang. Montag früh beträgt der Abstand nur etwa ein Viertel Monddurchmesser - Vesta zeigt sich dann direkt links oberhalb Aldebarans.

    An diesem Wochenende gibt es also eine gute Gelegenheit, Vesta im Sterngewimmel aufzuspüren. Die beste Zeit ist morgens zwischen drei Uhr und halb fünf. Dann steht der Stier schon hoch genug am Osthimmel und es ist noch wirklich dunkel.

    Vesta zeigt sich bereits in einem guten Fernglas, verblasst aber schnell in der beginnenden Morgendämmerung. Der Kleinplanet wird im Dezember viel heller leuchten und ist dann einfacher zu erkennen - aber am Jahresende hilft Aldebaran nicht mehr bei der Suche.

    Derzeit sind ganz besondere Augen auf Vesta gerichtet. Die US-Raumsonde Dawn kreist noch für einige Wochen als künstlicher Mond um den Asteroiden. Vesta gehört mit etwa fünfhundert Kilometern Durchmesser zu den bedeutendsten Vertretern dieser Himmelskörper.

    Die Kamera an Bord, die zahlreiche wunderbare Bilder von den Kratern und Bergen auf Vesta zur Erde gefunkt hat, stammt vom Max-Planck-Institut für Sonnensystemforschung in Katlenburg bei Göttingen.

    Blicken Sie an den kommenden Tagen morgens Richtung Aldebaran - ganz in der Nähe stehen Vesta und eine kleine Raumsonde.


    Umfassende Informationen zur Dawn-Mission

    Galerie der schönsten Vesta-Aufnahmen

    Hubble-Beobachtungen des Zwergplaneten Ceres