Yahoo-Chef Jerry Yang zurückgetreten - neue Option für Microsoft?

22.11.2008
Yahoo-Chef Jerry Yang zieht Konsequenzen aus der derzeitigen Unternehmenskrise.
Yahoo-Chef Jerry Yang zieht Konsequenzen aus der derzeitigen Unternehmenskrise.

Der Internet-Medienkonzern gab am Montag in San Francisco bekannt, dass Unternehmensmitgründer Yang seinen Rücktritt erklärt habe. Ein Nachfolger für den 40-Jährigen steht noch nicht fest.

Yang hatte Yahoo gemeinsam mit seinem Partner David Filo 1994 an der Universität Stanford gegründet und schnell als wichtigstes Verzeichnis von Websites etabliert. Er ersetzte 2007 den Medienmanager Terry Semel an der Spitze des Unternehmens, nachdem dieser es nicht geschafft hatte, die Strategie des Konzerns festzulegen. 2008 folgte das Angebot von Microsoft-Chef Steve Ballmer, Yahoo zum Preis von 47,5 Milliarden US-Dollar zu übernehmen, um gemeinsam zu Internet-Werbemarktführer Google aufschließen zu können.
Yang lehnte jedoch mehrfach ab; schließlich zog Microsoft das Übernahmenangebot zurück. Yahoo wollte stattdessen eine Allianz mit Google eingehen. Google distanzierte sich jedoch aus wettbewerbsrechtlichen Gründen von einer Partnerschaft.
Microsoft hatte zuletzt mehrfach offiziell betont, keine neue Offerte mehr machen zu wollen. Zugleich aber sorgten Absichtserklärungen von Yang immer wieder für Spekulationen. Berichten der FTD zufolge, sprach Yahoo auch wiederholt mit dem Internet-Portal AOL aus dem Time-Warner-Konzern über eine Fusion.
Yangs Abgang könnte auch ein klares Zeichen dafür sein, dass eine Übernahme der Firma durch Microsoft wieder im Raum steht.
Weitere Links:
The Madness of King Jerry Yang auf dem Business-Blog von Wired.com