Kolumbien nach dem Friedensvertrag

Von der FARC-Guerilla zurück in die Gesellschaft

Ein Mann schwenkt eine kolumbianische Fahne. Im Hintergrund ist eine Bühne zu sehen.
Mitglieder der FARC feiern den Friedensvertrag mit der Regierung. Jetzt müssen sie wieder in die Gesellschaft integriert werden. © picture alliance / dpa / EFE / Pablo Andres Monsalve
Von Daniel Stender · 17.01.2017
Im Auftrag der kolumbianischen Regierung startete José Miguel Sokoloff 2006 eine Werbekampagne, um Kämpfer der FARC-Guerilla zu ermuntern, aus dem Dschungel zurückzukehren in die Gesellschaft. Aber ganz so einfach wie in der Werbung ist es dann doch nicht.
In José Miguel Sokoloffs Werbekampagne deuten Menschen auf großen Plakaten auf einen leeren Platz neben sich: Eine Frau vor einem Café, ein LKW-Fahrer, ein Soldat in einem Hubschrauber. Die Botschaft dieser Kampagne: Wir haben einen Platz für dich frei. Die Kampagnen waren über die Jahre recht erfolgreich.
Ricardo, ein ehemaliger FARC-Kämpfer.
Ricardo, ein ehemaliger FARC-Kämpfer.© Nicolas Martin
Jetzt mit dem Friedensvertrag sollen auch die letzten 6.000 Kämpfer der linksgerichteten Farc demobilisiert werden. Doch das ist nicht so einfach wie in der Werbewelt. In der Vergangenheit wurden immer wieder ehemalige Farc-Kämpfer ermordet. Auf der anderen Seite gibt es viele, die nicht einsehen wollen, warum man die Guerilleros für Morde, Drogenhandel und Entführungen straflos davonkommen lassen soll. Mit dem Friedensvertrag ist der 50-jährige Bürgerkrieg noch lange nicht beendet.
Produktion: DLF 2017
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