Donnerstag, 25. April 2024

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Kommerzialisierung in der Bundesliga
"Die Stadionzuschauer fallen hinten runter"

Die als Flüchtlingshilfe instrumentalisierte Bild-PR-Aktion, überteuerte Tickets, von großen Unternehmen gesponsorte "Retortenclubs", die Traditionsvereine verdrängen: Durch die zunehmende Kommerzialisierung im Fußball gehe "die Identifikation der Fans mit dem Verein verloren", warnte Michael Gabriel von der Koordinierungsstelle Fanprojekte im DLF.

Michael Gabriel im Gespräch mit Astrid Rawohl | 19.09.2015
    Leipzigs Dominik Kaiser (weiss) kämpft mit Osnabrücks Michael Blum (l) und Nicolas Feldhahn vor einer Red Bull Werbebande um den Ball.
    Hassobjekt vieler Fußballfans: Der als "Retortenclub" titulierte und von Red Bull gesponsorte Zweitligist RB Leipzig. (dpa / picture alliance / Thomas Eisenhuth)
    "Die Interessen der Fernsehzuschauer werden über die der Stadionzuschauer gestellt", fasste Michael Gabriel die aktuelle Situation in der Bundesliga zusammen. Fußball sei heutzutage vor allem eines: ein knallhartes ökonomisches Geschäft.
    Die gute Stadion-Stimmung ist in Gefahr
    Der Leiter der Koordinierungsstelle Fanprojekte warnte im DLF davor, die Interessen der Fans in den Kurven zu stark zu vernachlässigen - da sich das negativ auf die Stimmung in den Stadien auswirke. In England beispielsweise sei die Entwicklung mittlerweile schon so weit vorangeschritten, dass "die Atmosphäre im Stadion total verloren" sei.