Film "Guava Island"

Rihanna als Näherin im Tropen-Thriller

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Die Sängerin Rihanna während des "Diamond Ball" in New York.
Die Sängerin Rihanna ist in dem Film "Guava Island" zusammen mit Childish Gambino zu sehen. © Invision/ AP Photo / Evan Agostini
Azadê Peşmen im Gespräch mit Moderator Timo Grampes · 15.04.2019
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Gleich zwei Musikgrößen treten in dem Film "Guava Island" in den Hauptrollen auf: Rihanna und Childish Gambino. Ist der Thriller, der in den Tropen spielt, für Rihanna ein gelungener Schauspiel-Coup?
Schon vor seiner Premiere auf dem Coachella Festival – einem der weltweit bekanntesten Musikfestivals – hat der Film "Guava Island" für Aufmerksamkeit gesorgt: Kein Wunder, treten in dem Film doch gleich zwei Musikgrößen in den Hauptrollen auf: Rihanna und Childish Gambino (Donald Glover).
Der Film spielt auf der fiktiven Insel Guava, die in tropischen Gefilden liegen soll – und in Bezug auf die geschilderte politische Situation Ähnlichkeiten mit Kuba aufweist. Dort wurde der Film auch gedreht.

Ein Film über Freiheit und politische Zwänge

Viele der Bürger der Insel erhoffen sich die Freiheit außerhalb des Landes: Auch die von Rihanna gespielte Näherin Kofi ist mit ihrem Leben dort nicht zufrieden und will weg. Donald Glover spielt dagegen den erfolgreichen Musiker und Radiomoderator Deni. Er ist mit seiner Lebenssituation auf der Insel eigentlich ganz zufrieden. Und ausgerechnet er wird von seinem Chef bestochen, nicht auf einem Festival an einem Samstag Abend zu spielen, mit der Begründung, dass die Menschen dann am Sonntag nicht zur Arbeit kommen würden.
Nun beginnt der Konflikt um persönliche Freiheiten und Zwänge eines politischen Systems. Ansonsten bietet der Film musikalisch eine Mischung von Salsa- und Samba-Rhythmen, Funk und Afropop.

Die "klischeehafte, besorgte Freundin"

"Rihanna hat mich ehrlich gesagt nicht als Schauspielerin überzeugt", sagt Journalistin Azadê Peşmen. "Man muss fairerweise aber auch sagen: Ihre Rolle wird nicht richtig ausgearbeitet." Stattdessen bleibe sie die "klischeehafte, besorgte Freundin". Donald Glover habe dagegen eher überzeugen können: "Aber sein Charakter ist auch komplexer angelegt und er hat auch mehr Schauspielerfahrung." Schließlich kennt man ihn aus der erfolgreichen Serie "Atlanta", für die er auch schon Preise abgeräumt hat, zum Beispiel den "Golden Globe" als bester Hauptdarsteller.
Trotzdem lohne es sich, "Guava Island" anzusehen – vor allem wegen der Musik. Der an sich interessanten Handlung und den Charakteren hätte ein wenig mehr Erzählzeit aber gut getan, meint Peşmen. Schließlich ist der Film gerade einmal 55 Minuten lang. Zu sehen ist "Guava Island" bei Amazon Prime. (lkn)
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