Freitag, 19. April 2024

Archiv

Konstellation am Morgenhimmel
Venus und Mond treffen auf Spica

In den vergangenen Tagen ließ sich am Morgenhimmel verfolgen, wie die abnehmende Mondsichel immer näher an die helle Venus heranrückte. Gleichzeitig nahm der Abstand zwischen Venus und der lichtschwächeren Spica zu: Morgen bilden die drei Himmelskörper eine besondere Konstellation.

Von Hermann-Michael Hahn | 02.12.2018
    Mond, Venus und Spica bilden am Morgenhimmel ein gleichschenkliges Dreieck
    Mond, Venus und Spica am südöstlichen Morgenhimmel (Stellarium)
    Morgen früh bilden Mond, Spica und Venus ein nahezu gleichschenkliges Dreieck, bei dem Mond und Venus annähernd gleich weit von Spica entfernt stehen. Allerdings gilt dies nur für die irdische Perspektive. In Wirklichkeit sind die drei Eckpunkte sehr unterschiedlich weit von uns entfernt.
    Am nächsten steht uns der Mond in knapp 380.000 Kilometern Abstand. Bis zur Venus sind es dagegen gut sechzig Millionen Kilometer – sie ist morgen fast 170-mal weiter entfernt als der Mond.
    In einem Fernrohr zeigt sich Venus schon bei schwacher Vergrößerung als schmale Sichel. Als Planet, der innerhalb der Erdbahn um die Sonne zieht, zeigt die Venus Phasen wie der Mond.
    Unser Nachbarplanet Venus ist derzeit strahlender Morgenstern (ESA)
    Unser Nachbarplanet Venus ist derzeit strahlender Morgenstern (ESA) (ESA)
    Mal ist sie Sichel, wie jetzt, mal ist sie fast voll beleuchtet. Anders als die abnehmende Mondsichel über ihr nimmt die Venussichel derzeit aber zu.
    Dagegen bleibt die Dritte im Bunde, Spica, selbst bei stärkster Vergrößerung punktförmig – und das, obwohl Spica rund 900-mal größer ist als Venus. Aber Spica ist eben auch viel weiter von uns entfernt – rund 260 Lichtjahre.
    Über solche Distanzen zeigen auch noch so große Teleskope nicht mehr als einen bloßen Lichtpunkt – als selbst leuchtender Stern wäre Spica aber ohnehin keine Sichel.