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Konsumkultur
Das Modell der solidarischen Landwirtschaft

Immer mehr Milchviehhalter geben ihren Betrieb auf, auch in Baden-Württemberg. Gleichzeitig suchen immer mehr Großstadtmenschen den Bezug zur Natur, zum einfachen Leben, zum Ursprung ihrer Lebensmittel. Sie werden zwar nicht selber Bauern, aber sie können manchmal die landwirtschaftliche Existenz anderer sichern.

Von Dörte Hinrichs und Renate Rutta | 05.08.2015
    Ein Mitarbeiter des Reyerhof, sortiert am 16.01.2014 auf dem Reyerhof in Stuttgart (Baden-Württemberg) Salatköpfe. Als einer der ersten Betriebe im Südwesten realisiert der 40 Hektar große Reyerhof in Stuttgart Möhringen das Konzept der "Solidarischen Landwirtschaft".
    Ein Mitarbeiter des Reyerhof, sortiert am 16.01.2014 auf dem Reyerhof in Stuttgart (Baden-Württemberg) Salatköpfe. Als einer der ersten Betriebe realisiert er in Stuttgart Möhringen das Konzept der "Solidarischen Landwirtschaft". (picture-alliance / dpa / Sebastian Kahnert)
    Ein Netzwerk aus Einzelpersonen finanziert für ein Jahr die Kosten vor und bekommt dafür die Erträge des Hofes. Rund 100 Betriebe in Deutschland funktionieren nach diesem Modell der "Solidarischen Landwirtschaft". Die Mitglieder beraten gemeinsam über Anbau und Arbeit auf dem Hof, manche helfen auch mit beim Jäten und Ernten. An bestimmten Verteilpunkten in verschiedenen Großstädten erhalten die Mitglieder dann einmal in der Woche Obst und Gemüse von "ihrem" Bauernhof.
    Einen anderen Weg geht die Regionalwert AG. Sie finanziert kleine und mittlere Betriebe der Ökobranche mit dem Geld ihrer regionalen Anleger. Das Kapital steckt in 17 Unternehmen, die vom Acker bis zum Teller, vom Milchviehbetrieb bis zum Naturkost-Großhändler reichen.
    Wir besuchen einen Bauernhof in Stuttgart-Möhringen, der nach dem Prinzip Solidarische Landwirtschaft arbeitet. Ist das ein Modell der Zukunft, das langfristig die Existenz der Bauern sichert? Warum engagieren sich Städter als "SoLawis"? Wird durch diese und andere Initiativen ein sozial-ökologischer Wandel eingeläutet?
    Live aus Stuttgart-Möhringen.
    Diskutieren Sie mit! Rufen Sie an unter der kostenfreien Telefonnummer: 00800 4464 4464 oder mailen Sie an laenderzeit@deutschlandfunk.de
    Unsere Gesprächsteilnehmer:
    • Christoph Simpfendörfer, Landwirt Reyerhof (Demeter), Stuttgart-Möhringen
    • Prof. Dr. Birgit Blättel-Mink, Institut für Soziologie, Universität Frankfurt a.M.
    • Christian Hiß, Gründer und Vorstand Regionalwert AG, Freiburg
    • Phillip Brändle, Bundesvorstand der AbL (Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft)
    • Christian Bayer, Gärtner, Landesvorstand Baden-Württemberg der AbL,
    • Wolfgang Stränz, Gründungsmitglied Netzwerk SoLawi, Hamburg
    • SoLawis aus Stuttgart

    Kühe auf dem Bauernhof in Stuttgart-Möhringen, der nach dem Prinzip Solidarische Landwirtschaft arbeitet.
    Kühe auf dem Bauernhof in Stuttgart-Möhringen, der nach dem Prinzip Solidarische Landwirtschaft arbeitet. (Deutschlandradio / Jürgen Hille)