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Kreationismus versus Evolution

Philosophie. – Die Evolutionslehre und die Geowissenschaften sind in den vergangenen Jahren unter Druck geraten. Fundamentalistische Gruppen aus Christentum, Islam und Judentum stellen die Erkenntnisse der modernen Wissenschaft in Frage und setzen religiöse Dogmen dagegen. Jetzt haben Paläontologen in einem Zeitschriftenheft die Auseinandersetzung aufgenommen.

Von Dagmar Röhrlich | 10.12.2006
    Zehn bis 20 Prozent der Biologiestudenten hängen dem Kreationismus oder dem Intelligent Design an. Das jedenfalls belegen Befragungen von Ulrich Kutschera, Evolutionsbiologe an der Universität Kassel. Diese Studenten lehnen die wissenschaftliche Sicht der Entwicklung der Erde ab, wonach Menschen und Affe gemeinsame Vorfahren haben und unser Sonnensystem 4,6 Milliarden Jahre alt ist. Kreationismus und Intelligent Design wenden sich ganz offen gegen eine sachliche Betrachtung der Evolutionsgeschichte der Erde und des Lebens.

    Geologen und Paläontologen warnen nun davor, die fundamentalistische Weltanschauung zu unterschätzen, die inzwischen auch zunehmend in Deutschland an Einfluss gewinnen, nicht nur von christlicher Seite aus, sondern auch von der islamischen und jüdischen her. Deshalb wird in dem Heft 03/06 aus der Reihe "Querschnitte" das Thema in verständlicher Form aufgegriffen. Es werden Argumentationshilfen gegeben und historische Zusammenhänge aufgedeckt, die zeigen, dass Kreationismus und Intelligent Design nicht nur die Wissenschaft, sondern auch die Gesellschaft um Jahrhunderte zurückwerfen, in eine Zeit vor der Aufklärung.

    Michael Gudo (Hrsg.): Kreationismus versus Evolution,
    Querschnitte – Materialien zur Unterrichtsvorbereitung und Selbststudium, Heft 3, 2006
    ISSN 1862-4839
    Morphisto Akademie, 28 Seiten, 7 Euro