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Windows 7
Microsoft-Support für Windows 7 endet

Am Dienstag beendet Microsoft den Support für das Betriebssystem Windows 7. Die Nutzerinnen und Nutzer erhalten damit keine kostenlosen Sicherheits-Updates von Microsoft mehr. Damit steigt das Risiko, sich Schadsoftware einzufangen. Aber auch Betriebe und Unternehmen haben ein gravierendes Problem.

Von Klemens Kindermann | 14.01.2020
Eine Packung von "Windows 7" von Microsoft.
Am 14. Januar beendet Microsoft den Support für das Betriebssystem Windows 7 (imago images | UPI Photo)
Am 14. Januar beendet Microsoft den Support für das Betriebssystem Windows 7. Computer, die noch mit Windows 7 laufen, sind ab Mitte Januar damit immer weniger vor unerlaubten Zugriffen geschützt. Das Betriebssystem selbst bleibt noch funktionsfähig. Allerdings steigt von Tag zu Tag das Risiko, sich Schadsoftware einzufangen, wenn der Computer ans Internet angeschlossen ist.
Microsoft will die Nutzer des alten Systems warnen und ab Dienstag bei jedem Login und jeweils um 12.00 Uhr ein Pop-up auf den Bildschirm bringen, damit die Nutzer aufgefordert werden, auf Windows 10 zu wechseln.
Viele Nutzer und Betriebe betroffen
Nach Schätzungen haben rund 25 bis 30 Prozent aller PC-Anwender Windows 7 immer noch auf dem Rechner. Das ist ziemlich viel, aber dafür gibt es auch eine Erklärung: Windows 7 kam zwar schon vor über zehn Jahren auf den Markt, galt aber als wesentlich stabiler als der Vorgänger Windows Vista und dann auch als der Nachfolger Windows 8. Deshalb blieben viele Nutzer diesem System Windows 7 treu, obwohl es inzwischen nun wirklich betagt ist.
Microsoft Windows 7 Präsentation auf der Entertainment Area der Gamescom
Zweites Leben für alte Rechner
Wer noch Windows 7 auf seinem Computer hat, sollte aktiv werden: Microsoft stellt die Unterstützung mit Sicherheitsupdate dafür ein. Umsteigen kann man etwa auf Windows 10 - oder auf das nichtkommerzielle Betriebssystem Linux.
Unter der Einstellung sind auch viele Betriebe betroffen. Zum Beispiel wurde bei der Berliner Stadtverwaltung im Dezember erst knapp zwei Drittel der 82.000 IT-Arbeitsplätze auf Windows 10 umgestellt. Wahrscheinlich muss die Stadt Berlin jetzt eine hohe Summe für gesonderte Support-Verträge ausgeben. Unternehmen und Organisationen können nämlich bei Microsoft kostenpflichtige Updates kaufen.
Personenbezogene Daten nicht mehr sicher
Hinzu kommt noch ein ganz anderes Problem: Ärzte, Anwälte oder alle Unternehmen, die personenbezogene Daten verarbeiten, könnten gegen die europäische Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) verstoßen. Denn die DSGVO verlangt, dass bei der Nutzung personenbezogener Daten der Stand der Technik eingehalten werden muss - und das bei Windows 7 wohl nicht mehr der Fall.
Als Alternative können technikaffine Nutzer von Windows auf das kostenlose Linux-Betriebssystem umsteigen. Das erfordert allerdings etwas Einarbeitung. Einfacher ist es wahrscheinlich für viele, bei Microsoft zu bleiben. Da gibt es dann zwei Möglichkeiten: entweder Windows 7 automatisch aktualisieren zu lassen oder Windows 10 neu zu installieren. Wenn das alte Windows 7 allerdings schon sehr langsam gelaufen ist, nimmt man möglicherweise Altlasten mit in die aktualisierte Version. Dann sollte man vielleicht über eine Neuinstallation nachdenken. Überlegenswert ist es aber auf jeden Fall, in eine externe Festplatte zu investieren und die Daten vor der Update-Operation zu sichern.