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Krim-Krise
Börsen unter Druck

Der Konflikt zwischen Russland und der Ukraine macht der internationalen Wirtschaft zu schaffen: Der russische Aktienmarkt bricht ein, der Ölpreis steigt auf ein Jahreshoch und mehrere Landeswährungen verlieren an Wert.

03.03.2014
    Ein Händler schaut in Frankfurt am Main im Handelssaal der Börse besorgt auf seine Monitore.
    Der Dax hat wegen der Krim-Krise zeitweise drei Prozent verloren. (dpa picture alliance / Frank Rumpenhorst)
    Die Eskalation der Krise auf der ukrainischen Halbinsel Krim hat die Stimmung an den Börsen weltweit gedrückt. Am heftigsten waren die Verluste in Russland. Der Aktienmarkt in Moskau brach um mehr als zehn Prozent ein, Dax und EuroStoxx50 verloren zeitweise je drei Prozent. So fiel der Dax bis zum Nachmittag auf 9.404 Punkte ab - einen Stand, den der Dax zuletzt nur an einem einzigen Tag im Januar erreicht hatte. Auch an der Wall Street zeichneten sich zu Handelsbeginn Verluste ab.
    Russische Landesbank erhöht Leitzins
    Der russische Rubel sank auf einen Tiefststand. Dollar und Euro verteuerten sich teilweise um jeweils mehr als drei Prozent, wovon der japanische Yen profitierte. Die russische Zentralbank hob den Leitzins von 5,5 auf 7,0 Prozent an, woraufhin der Rubel seine Verluste um mehr als die Hälfte wett machte. Auch die Landeswährungen Polens, Ungarns, Rumäniens, der Tschechei und Bulgariens gaben nach.
    Viele Investoren schichteten ihr Geld in Gold um, das als Anti-Krisen-Währung gilt. Ähnliche Tendenzen zeichneten sich bei Staatsanleihen der USA und Deutschlands ab, die ebenfalls bei Anlegern gefragt waren.
    The markets are punishing Russia much more swiftly than the diplomats. http://t.co/HfhQbvLKat pic.twitter.com/CwySU407yp— Jason Karaian (@jkaraian) 3. März 2014
    Auch Adidas-Aktie leidet unter Krim-Krise
    Daneben gerieten auch Aktien von Unternehmen unter Druck, die sich stark in Russland und der Ukraine engagieren. Dazu zählte die österreichische Raiffeisen Bank, der die fünftgrößte Bank der Ukraine gehört, sowie die italienische Unicredit. Auch die deutsche Adidas-Aktie büßte an Wert ein – für den Sportartikelhersteller ist Russland der drittwichtigste Markt.
    Die Risikoaufschläge für Rohöl gingen ebenfalls deutlich nach oben, da Russland eine wichtige Rolle für den weltweiten Ölexport spielt. So stieg der Ölpreis auf ein Jahreshoch: Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im April kostete am Mittag 111,37 Dollar. Das waren 2,30 Dollar mehr als am Freitag. Noch höher waren die Aufschläge bei Mais und Weizen, die wiederum von der Ukraine in großen Mengen exportiert werden.