Donnerstag, 25. April 2024

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Kritik
Die 7 besten Bücher für junge Leser im April

29 Juroren aus Deutschland, Österreich und der Schweiz ermitteln einmal im Monat die besten sieben Bücher für junge Leser. Hier das Ergebnis der Deutschlandfunk-Bestenliste im Monat April.

Von Ute Wegmann | 02.04.2016
    Eine Frau sieht sich auf der Buchmesse in Leipzig mit einem Kind in der Kinderbuchhandlung Fußballbücher an, aufgenommen am 20.03.2010.
    Lesende Kinder: Was sind die besten Kinderbücher im April? (picture alliance / ZB/ Waltraud Grubitzsch)
    33 Bogen und ein Teehaus
    Von Mehrnousch Zaeri-Esfahani und Mehrdad Zaeri-Esfahani (Illustration)
    Peter Hammer Verlag, 148 Seiten, € 14,90 ab 12
    Die kleine Mehrnousch erlebt mit ihren drei Geschwistern eine privilegierte Kindheit in der schönen Stadt Isfahan im Iran der 70er-Jahre. Die Familie feiert die Vertreibung des Schahs als freudiges Ereignis - nicht ahnend, dass der neue Machthaber Ayatollah Chomeini in kürzester Zeit eine Willkürherrschaft errichten wird. – Eine poetische Geschichte von der Schönheit der Stadt Isfahan und den Strapazen einer Flucht.
    ETERNAUTA
    Von Héctor Germán Oesterheld und Francisco Solano López (Illustration)
    Aus dem argentinischen Spanisch von Claudia Wente
    avant Verlag, 392 Seiten, € 39,95 ab 14
    Buenos Aires, 1963: Juan Salvo sitzt mit seiner Familie und Freunden beim Kartenspiel, als es zu schneien beginnt. Der Schnee, der auf die Stadt fällt, ist tödlich, sein Gift dringt durch jede Ritze, wer mit ihm in Berührung kommt, stirbt sofort. Außerirdische haben Buenos Aires erobert. Mit Hilfe des Schnees, Rieseninsekten und versklavten Wesen eines anderen Planeten töten SIE die Bewohner der Stadt oder verwandeln sie in Robotermenschen. – Ein Comic von beklemmend prophetischer Kraft.
    Das Mädchen Wadjda
    Von Hayfa Al Mansour
    Aus dem Englischen von Catrin Frischer
    cbt, 303 Seiten, € 12,99 ab 10
    Riad, Saudi-Arabien: Die zehnjährige Wadjda wünscht sich nichts sehnlicher als das grüne Fahrrad aus dem Laden um die Ecke. Dass Mädchen in ihrem Land gar nicht Rad fahren dürfen, interessiert den kleinen Wildfang wenig. Stattdessen setzt sie ihren Plan, sich das Geld für das Fahrrad selbst zu verdienen, geschäftstüchtig auf dem Schulhof um – bis ihr die strenge Schulleiterin auf die Schliche kommt. Am Ende geht der lang gehegte Traum doch noch in Erfüllung …
    MORKELS ALPHABET
    Von Stian Hole
    Aus dem Norwegischen von Ina Kronenberger
    Hanser Verlag, 48 Seiten, € 14,90 ab 6
    Am Waldrand findet Anna geheimnisvolle Botschaften. »Hallo«, steht auf dem ersten Brief. »Wer bist du?«, antwortet Anna. Morkel, heißt der Briefeschreiber, ein Junge aus Annas Klasse, der am liebsten im Baumhaus sitzt und Tiere beobachtet. Anna besucht Morkel, sie fühlt sich wohl in seiner Gegenwart. Beide sind fasziniert von der Natur und der Welt der Wörter und Buchstaben. Doch plötzlich ist Morkel verschwunden. . . Die Geschichte einer tief berührenden Freundschaft.
    Das Nest
    Von Kenneth Oppel und Jon Klassen (Illustration)
    Aus dem Amerikanischen von Jessika Komina und Sandra Knuffinke
    Dressler Verlag, 223 Seiten, € 12,99 ab 9
    Steve durchlebt eine schwere Zeit: Sein neugeborener Bruder kämpft um sein Leben und fordert damit natürlich alle Aufmerksamkeit seiner Eltern. Währenddessen zeichnet sich vor dem Dachüberhang bedrohlich ein Wespennest ab. Als sich eines Nachts die Wespenkönigin in Steves Träume einschleicht und ihm anbietet, das Baby zu »reparieren«, scheinen seine Wünsche erhört zu werden. Doch die Dinge nehmen eine finstere Wendung. . .
    Eisvogelsommer
    Von Jan de Leeuw
    Aus dem Niederländischen von Rolf Erdorf
    Gerstenberg Verlag, 253 Seiten, € 16,95 ab 14
    Der letzte Sommer war der schönste: Der Sommer, in dem Thomas Orphee kennenlernt, seine erste große Liebe. Aber dann stirbt Thomas bei einem Unfall und Orphee bleibt allein zurück. Thomas erzählt aus dem Off seine Geschichte, die untrennbar mit den Geschichten seines Großvaters, seiner Eltern und seiner Liebe Orphee verbunden ist. Und verwebt all diese Lebensgeschichten zu einer einzigen Erzählung voller Poesie und großer Kraft: Was bleibt von der Liebe im Angesicht des Todes?
    Durchs Feuer
    Von Jenny Valentine
    Aus dem Englischen von Klaus Fritz
    Reihe Hanser/dtv, 217 Seiten, € 14,95 ab 13
    Die junge Iris macht ihr Ding, zündelt schon mal, und für ihre Eltern hat sie nur Verachtung übrig. Aber wen wundert das? Mutter Hannah sieht nicht nur aus wie eine Barbiepuppe, sondern ist genauso leblos, und Stiefvater Lowell, der verkrachte Soap-Darsteller, macht die Sache auch nicht besser. Dann tritt Ernest, Iris' leiblicher Vater, in ihr Leben und ändert alles. Sein Tod führt zu einer letzten großen Liebeserklärung an die Tochter.