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Kritik
Die besten 7 Bücher für junge Leser im Monat Oktober

Zu den besten Kinderbüchern im Monat Oktober gehören die - fast - wahre Geschichte der ersten internationalen Luftfahrt im Jahr 1785, ein Bilderbuch über ein kreatives Kind und zwei Alarm-Erzählungen aus der Schule.

Von Ute Wegmann | 07.10.2017
    Leseratte auf dem Sofa.
    Leseratte auf dem Sofa. (imago / Westend61)
    Was macht man mit einer Idee?
    Von Kobi Yamada und Mae Besom (Illustration)
    Aus dem Englischen von Michael Keusch
    Adrian Verlag, 40 Seiten, € 12,95 ab
    Und plötzlich ist da eine Idee. Klein, glänzend und besonders. Was macht man damit, fragt sich das Kind. Die Idee bleibt beständig in seiner Nähe. Egal, was die anderen sagen, das Kind steht zu der Idee und trägt sie in die Welt. Ein außergewöhnliches Bilderbuch über Kreativität und Mut. In poetischen Bleistiftzeichnungen.
    Die blaue Bank
    Von Alberto Asensio
    Aus dem Katalanischen von Natalja Dudek
    àbac-Verlag, 32 Seiten, € 14,95 ab 6
    Mitten im Park steht eine blaue Bank. Nicht nur Eichhörnchen und Käfer klettern auf ihr herum, sie ist auch ein Platz für viele, deren Freundschaft oder Liebe hier beginnt. Zum Beispiel Maria und Juan. Doch der Krieg trennt die beiden und Maria sitzt viele Jahre alleine auf der blauen Bank. Bis sie eines Tages genau dort jemanden kennen lernt und … Ein Bilderbuch in naturalistischen Bleistiftzeichnungen und mit wenigen Farben, über das Leben und über Vergänglichkeit und Neuanfang. Hinsehen und die Vielfalt des Leben erkennen. Im Kleinen und im Großen.
    Ballonfahrt mit Hund
    Die (fast) wahre Geschichte der ersten
    internationalen Luftfahrt im Jahr 1785
    Von Matthew Olshan und Sophie Blackall (Illustration)
    Aus dem Englischen von Leena Flegler
    Gerstenberg Verlag, 32 Seiten, € 14,95 ab 5
    Mit dem Ballon von Großbritannien nach Frankreich! Dr. Jeffries, der Geldgeber, möchte mit seinem französischen Piloten den Ärmelkanal, La Manche, überqueren. Es gibt jedoch ein Problem: Die beiden können sich nicht leiden. Nach ersten Komplikationen beginnt am 7. Januar 1785 die Ballonfahrt, mit im Gepäck ihre beiden Hunde. Doch als sie über dem Ärmelkanal Gas verlieren, müssen die beiden Streithähne zusammenhalten. Ein heiteres, halbwahres Bilderbuch über zwei Männer, die erst in Unterhosen erkennen, wie ähnlich sie sind.
    Wann sehen wir uns wieder?
    Von Rose Lagercrantz und Eva Eriksson (Illustration)
    Aus dem Schwedischen von Angelika Kutsch
    Moritz Verlag,160 Seiten, € 11,95 ab 6
    Auf einer Klassenfahrt trifft Dunne zufällig ihre liebste Freundin Ella Frida. Die Mädchen schleichen sich von ihren Klassen weg und verbringen den Nachmittag alleine. Da merkt Dunne, dass Ella Frida in ihrer neuen Klasse unglücklich ist. Dunne will helfen, dazu braucht sie ihren Vater, aber der interessiert sich nur für seine neue Freundin. Dunne braucht eine Idee. Ein weiterer Band über die Freundschaft zwischen zwei Mädchen, die durch einen Umzug getrennt werden. Wundervoll erzählt und bebildert.
    Was wir dachten, was wir taten
    Von Lea-Lina Oppermann
    Verlag Beltz & Gelberg, 180 Seiten, € 12,95 ab 13
    Amokalarm. Eine maskierte Person dringt ins Klassenzimmer ein und diktiert mit geladener Pistole Aufgaben, die die Geheimnisse aller Anwesenden an die Oberfläche bringen. Arroganz, Diebstähle, Mitläufertum, Lügen. Fiona ringt fassungslos mit ihrer Handlungsunfähigkeit, Mark verspürt Genugtuung und Herr Filler schwankt zwischen Aggression und Passivität. Aus drei Perspektiven erzählt. Ein Roman über eine Ausnahmesituation.
    Zweet
    Von Marit Kaldhol
    Aus dem Norwegischen von Maike Dörries
    Mixtvision Verlag, 204 Seiten, € 12,90 ab 13
    Alarm - eine Schule wird evakuiert. Drei Schüler erzählen aus ihrer Perspektive, wie sie die dramatische Situation erleben. Lill-Miriam versteckt sich aus Panik auf dem Dachboden der Schule. Sie hat ihre ganz eigenen Ideen über die Menschen in den Schutzanzügen. Als man Lill-Miriam vermisst, erinnert sich Susan an alles, was sie und die anderen mit ihr gemacht haben. Ruben dagegen erzählt von der zaghaften ersten Liebe, die sich zwischen ihm und Lill-Miriam entwickelt hat. Im evakuierten Gebiet kann man kaum überleben. Stunden vergehen. Und Lill-Miriam hat Angst, ihr Versteck zu verlassen … Marit Kaldhol konfrontiert auf spannende und berührende Weise mit Mobbing, Anderssein und der ersten Liebe.

    Fliegende Steine
    Von Martha Heesen
    Aus dem Niederländischen von Rolf Erdorf
    Gerstenberg Verlag, 160 Seiten, € 12,95 ab 14
    Fee ist ein phantasievolles Mädchen. Im Dorf hat sie keine Freundinnen, nur die dunkelhäutige Laura aus "Niederländisch-Indien", die mag sie. Und ihre Nachbarin Sofia. Aber dann fliegt der erste Stein gegen Sofias Haus ... Der atmosphärisch dichte Roman spielt 1958 in einem kleinen Dorf in Brabant und ist von verblüffender Aktualität. Eine Geschichte über die Nachwehen des Zweiten Weltkrieges, Ausgrenzung und Anderssein und über den Mut, eine eigene Meinung zu haben.