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Kritik
Die besten 7 Bücher für junge Leser im Monat November

Zu den besten Kinderbüchern im Monat November gehören unter anderem eine stürmsche Geschichte mit poetischer Kraft, ein Grusel-Handbuch sowie ein Buch über deutsche und argentinische Wirklichkeiten und Vergangenheiten.

Von Ute Wegmann | 04.11.2017
    Zwei junge Leseratten zum Welttag des Buches
    Spannenden Lesestoff für Kinder und Jugendliche gibt es auch im November. (picture alliance / dpa / Roland Weihrauch)
    Der kleine Häwelmann
    Von Theodor Storm und Ulrike Möltgen (Illustration), Insel Verlag, 48 Seiten, 13 Euro, ab 4
    Das "Hätschelkind" möchte in seinem Rollenbettchen hin- und hergefahren werden, bis die Mutter einschläft, und es auf einem Mondstrahl durch die Straßen, den Wald bis in den Himmel fährt. Die poetische Kraft der stormschen Geschichte wird durch Figuren und Räume großartig modernisiert. In Collagen aus Papier, Spitze und Tuch, verbunden mit Buntstiftzeichnungen erzählt die Künstlerin auch die Geschichte einer unbedingten Liebe zwischen Mutter und Kind.
    Das Grusel-Handbuch
    Von Paul van Loon und Axel Scheffler (Illustration), Aus dem Niederländischen von Mirjam Pressler, Verlagshaus Jacoby & Stuart, 168 Seiten, 15 Euro, ab 9
    Wie kann man sich vor einem Vampir retten? Wie erkennt man Werwölfe? In diesem Handbuch findet man jede Menge Tipps und Informationen über Geister, Hexen, Zombies und alle anderen Gruselfiguren. Ein mit vielen amüsanten Anekdoten und historischen Fakten angereichertes Nachschlagewerk, und jede Menge Verweise auf gruselige Filme und noch gruseligere Bücher, wie Dracula, Frankenstein und Dr. Jekyll & Mr Hyde. Eine Aufforderung, das Gruseln zu lernen!
    Der Riesentöter
    Von Iain Lawrence, Aus dem Englischen von Alexandra Ernst, Verlag Freies Geistesleben, 352 Seiten, 19 Euro, ab 10
    Laurie ist eine große Geschichtenerfinderin. Als ihr einziger Freund Dickie an Kinderlähmung erkrankt, besucht sie ihn in der Klinik. In sogenannten eisernen Lungen liegen noch andere junge Patienten, die sich nicht bewegen können. Um ihnen die Zeit zu vertreiben, denkt sich Laurie eine Geschichte aus: vom randalierenden Riesen Collosso und dem Jungen Jimmy, der zum Riesentöter geboren wurde. Immer mehr fantastische Wesen treten auf. Und vielleicht sogar auch Personen aus der Klinik? Eine beeindruckende, poetische Geschichte, die den Kindern neuen Mut gibt.
    Der Tag, an dem mein Großvater ein Held war
    Von Paulus Hochgatterer, Deuticke Verlag, 111 Seiten, 18 Euro, ab 13
    Im Oktober 1944 wird Nelli, die sich offenbar an nichts aus ihrer Vergangenheit erinnern kann, auf einem Bauernhof von einer Familie aufgenommen. Einige Monate später kommt ein junger Russe auf den Hof, in seinem Gepäck nur eine Leinwandrolle, die er sorgsam hütet. Zwischen ihm und dem Mädchen entspinnt sich eine zarte Freundschaft, bis eine Gruppe von Wehrmachtssoldaten allen Bewohnern des Hofes das Leben schwermacht. In starken Szenen erzählt Hochgatterer vom Krieg und den Augenblicken, die einer Situation plötzlich eine neue Richtung geben. So ist es nicht nur die Geschichte eines verschollenen Gemäldes, sondern vielmehr die eines Mannes, der in einem Moment richtig und mutig handelt und ein Leben rettet.
    Das schwarze Schaf
    Von Italo Calvino und Lena Schall (Illustration), Aus dem Italienischen von Burkhart Kroeber, Mixtvision Verlag, 32 Seiten, 19,90 Euro, ab 4
    Wie kamen Reichtum und Armut in die Welt? In einer Stadt bestahl jede Nacht jeder jeden, und so hatte immer jeder etwas Neues und etwas zu essen. Als eines Tages ein Ehrlicher in die Stadt zog, brach das Chaos aus. Das Gleichgewicht zwischen den Menschen verrutschte. Reiche wurden reicher, Arme immer ärmer. Calvinos außergewöhnliche Theorie über die Schere zwischen Arm und Reich wird durch Collagen mit Fotos vieler moderner Gebrauchsgegenstände ins Bild gesetzt.
    Fußnoten
    Von Nacha Vollenweider, avant Verlag, 205 Seiten, 20 Euro, ab 14
    Es beginnt mit einer Bahnfahrt durch die Vororte Hamburgs. Doch an den Rändern der Dinge, die der Protagonistin Nacha begegnen, stehen Verweise auf tiefergehende Informationen. In den Fußnoten liegt die Basis für das Hier und Jetzt. Deutsche und argentinische Wirklichkeiten und Vergangenheiten überlagern sich. Eine Erzählerin auf der Spurensuche nach ihrer argentinischen Familie, die unter der Militärdiktatur der Siebzigerjahre gelitten hat. Ein ungewöhnliches Debüt!
    Sport ist herrlich
    Von Ole Könnecke, Hanser Verlag, 48 Seiten, 16 Euro, ab 3
    Golf, Ballett, Rennradfahren oder Fußball - Sport ist herrlich! Jede Menge unterschiedliche Tiere stellen die etwa 35 Sportarten vor. Da trifft man den Elefant als Kugelstoßer, die Krake als Speerwerferin und Schaf und Ziege beim Tennisspiel. Humorvoll lernt man in Bild und Text allerlei Begriffe und Besonderheiten. Und natürlich gibt es Gewinner und Verlierer. Aber am Ende heißt es: Sport ist herrlich.