Kunst oder Schund

Junge Filmemacher erfinden den Sexfilm neu

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Der Verkaufsraum im EGO Erotikmarkt Berlin mit einem Angebot von Porno und Sex-DVDs, fotografiert am 09.12.2016. Über dem Regal steht "Auf Wunsch können sie jede DVD mit einem neutralen Label versehen lassen!"
Können junge, kreative Filmemacher der Pornoindustrie tatsächlich eine neue Filmsprache im Pornofilm entgegensetzen? © picture alliance / dpa / Jens Kalaene
Von Katrin Ohlendorf · 02.02.2018
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Pornografie ist allgegenwärtig, so eine gängige Diagnose unserer Zeit. Vor allem im Internet drängt sie sich auf, ob man will oder nicht. Vor einer Pornografisierung der Welt warnen deshalb Mahner, die Pornografie als unanständig, schädlich und sexistisch einstufen.
"Das Feature" begleitet eine Gruppe aus der Kölner Off- und Kreativszene bei der Produktion und Vermarktung eines Pornofilms. Die jungen Filmemacher begreifen sich als Gegenbewegung zur gängigen Pornografie. Für sie ist nicht der Porno an sich das Problem, sondern seine Konventionen, die kommerzielle Entwicklung, die etwa mit langweiligen Klischees und zunehmender Brutalisierung einhergeht.
Jenseits vom etablierten Markt drehen sie nach eigenen Ansprüchen, als Darsteller und Regisseure, ohne Skript, aber mit Handlung, ohne Dogma, aber kritisch. Kann das funktionieren?
Welche Rolle spielen für sie die Debatten der 1970er-Jahre, können sie daran anknüpfen? Etabliert sich im Schatten der Pornoindustrie tatsächlich eine neue Filmsprache oder machen die neuen Pornografen es sich zu einfach? Eine Spurensuche in der neuen und der alten Welt der Pornografie.
Produktion: DLF 2015