Donnerstag, 28. März 2024

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Kunst und Politik
Muss das Performance-Theater die Welt retten?

"Die Toten kommen" heißt die jüngste Aktion des "Zentrums für Politische Schönheit", einem performativen Theaterkollektiv aus Berlin. Dafür wurden die Leichen von Flüchtlingen aus anonymen Massengräbern angeblich exhumiert, um sie in Berlin würdevoller beizusetzen.

Moderation: Tina Klopp, Deutschlandfunk | 26.06.2015
    "Belohnung: 25.000 Euro" steht am Donnerstag (24.05.2012) auf einem Plakat am Rosa-Luxemburg-Platz in Berlin.
    Mit der Initiative "Belohnung: 25.000 Euro" wollte die Organisation "Zentrum für Politische Schönheit" (ZPS) im Jahre 2015 auf einen möglichen Panzer-Deal zwischen Saudi-Arabien und Deutschland aufmerksam machen. (picture-alliance / dpa / Matthias Balk)
    Im vergangenen Jahr sorgten die Aktivisten für ähnlichen Medienrummel, als sie die gestohlenen Kreuze der Berliner Maueropfer an die EU-Außengrenzen trugen. Kritiker werfen Ihnen Selbstgerechtigkeit, ja sogar "Kunstpornografie" vor. Doch die Aktivisten sagen, ihnen bliebe angesichts des Sterbens zahlloser Menschen und der Untätigkeit der Politik keine andere Wahl.
    Wie steht es um das Verhältnis von Kunst und Politik? Sind Theaterperformances und Kunstaktionen die letzte Möglichkeit, gesellschaftliche Fragen voranzubringen? Oder ist es genau andersherum - lässt sich die Kunst nur einmal mehr vor den Karren der bürgerlichen Gewissensberuhigung spannen? Wer profitiert von solchen Aktionen und an welches Publikum richten sie sich?
    Über diese und andere Fragen diskutieren:
    • Joschka Fleckenstein, Zentrum für Politische Schönheit, Berlin
    • Michael Hirsch, Politikwissenschaftler, Siegen
    • Daniel Kremer, Autor, Regisseur, Performancekünstler, Berlin
    • Hans Mörtter, Pfarrer der Luther-Kirche Köln