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Kunstvolle Spektren

Ein Bild sagt mehr als tausend Worte. Diese Weisheit gilt besonders, wenn es um das Weltall geht. Professionelle Astronomen gehen sogar oft noch einen Schritt weiter und sind der Meinung: Ein Spektrum sagt mehr als tausend Bilder.

Von Dirk Lorenzen | 05.03.2011
    Ein Spektrum entsteht, wenn das Licht ferner Objekte in seine Bestandteile zerlegt wird, ähnlich wie Wassertropfen aus dem Sonnenlicht einen Regenbogen machen. Spektren verraten, aus welchen Stoffen die Himmelsobjekte bestehen, welche Temperatur sie haben, wie sich bewegen und wie weit sie entfernt sind.

    In der öffentlichen Wahrnehmung gehen sie ein wenig unter, weil bunte Fotos mehr Aufsehen erregen als die Messkurve eines Spektrums. Dass Spektren dennoch betörend schön sind, haben der aus dem Schwarzwald stammende Künstler Tim Otto Roth und der britische Astronom Bob Fosbury kürzlich demonstriert.

    Bob Fosbury gehört zu den erfahrendsten Forschern, wenn es um das Hubble-Weltraumteleskop geht. Er und sein Team haben die Spektren von mehr als 47000 fernen Galaxien veröffentlicht, die Hubble aufgenommen hat. Der Astronom und der Künstler haben 1400 davon ausgewählt und diese bei einer großen Hubble-Konferenz in Venedig per Laser an die Fassade eines alten Palazzo projiziert.

    Einen Monat lang flimmerten Abend für Abend die Spektren Milliarden Lichtjahre entfernter Objekte als grüne Laserlinie über die Hauswand – bestaunt von vielen Passanten auf der Akademie-Brücke des Canale Grande. Ob Astronom oder Künstler: Beide arbeiten mit dem gleichen Material – mit Farbe und Licht.

    Website des Kunstprojekts in Venedig/url]

    [url=http://www.spacetelescope.org/announcements/ann1011/ title="Website des Weltraumteleskops Hubble" target="_blank"]Informationen über das Hubble-Kunstprojekt in Venedig