Museen ans Netz

31.05.2008
Museumsmacher aus dem gesamten deutschsprachigen Raum tagen zur Zeit in Hannover.
Museumsmacher aus dem gesamten deutschsprachigen Raum tagen zur Zeit in Hannover. Mai-Tagung nennt sich das Ganze. Mai steht dabei für "Museum and the Internet". Seit acht Jahren wird der Kongress veranstaltet und gibt Einblicke in das digitale Denken der Ausstellungsmacher, Kuratoren und Archivare. Die Themenliste ist lang: Es geht um Wikis anstelle wissenschaftlicher Intranets, um Blogs, Podcasts und Videocats als zeitgemäße Museumspublikagtionen, um Multimediaguides und digitales Storytelling, um User-generated-History und und und und.
Alljährlich wird der Kongress an unterschiedlichern Orten veranstaltet. In diesem Jahr war das Sprengel-Museum in Hannover dran, davor das ZKM in Karlsruhe, davor die Berlinische Galerie und so fort. Ausstellungsmäßig gesehen also alles Hochkaräter. Dennoch fällt das Fazit zwiespältig aus: Ideen und Konzepte sind auf der Höhge der Zeit, die Budgets der Museen für zeitgemäße Onlineprojekte unterirdisch. In einem Gespräch mit der Medienreferentin eines der bedeutendesten Kunstmussen des Landes erfuhr ich, daß ihr Haus gerade einmal eine halbe Stelle für IT-, Admin- und Redaktionsaufgaben hat. Na dann, gute Nacht. Da wird es den Museen auf mittlere Sicht gehen, wie vielen Tageszeitungen. Ohne Netz-ID kein Überleben.
Markus Heidmeier / Breitband
Fotos: Sprengelmuseum