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Land unter zwischen Elbe und Donau

Schnee in Bayern - mehr Schnee, als in den vergangenen Wintern. Die Bilder von Bad Reichenhall, von Schnee schaufelnden Feuerwehrmännern und Freiwilligen in Niederbayern hat wohl jeder noch im Gedächtnis. Nun ist Tauwetter angesagt – schon am Wochenende könnte es Plusgrade geben. Dann schmilzt der Schnee - der Boden ist aber noch gefroren und somit nicht aufnahmefähig für das Wasser.

Von Wolfgang Nitschke | 16.03.2006
    Bereits am vergangenen Wochenende gab es in Bayern örtliche Hochwasser durch Schneeschmelze, sogar an Orten, wo gar kein Fluss in der näheren Umgebung ist. Bei Ingolstadt sind Straßen wegen Unterspülung gesperrt, Bayern erwartet mit dem Tauwetter eine neue Hochwasserwelle. Bayerns Minister für Gesundheit, Umwelt und Verbraucherschutz, Dr. Werner Schnappauf, hat zwar momentan wegen der Vogelgrippe andere Sorgen, doch auch das befürchtete Hochwasser beschäftigt den Minister.

    "Hochwasser kommen häufiger, als man denkt und meistens zur Unzeit. Sie sind Naturereignisse. Es wird immer Hochwasser geben, und unser Bestreben ist, dass aus dem Naturereignis "Hochwasser" keine Naturkatastrophe wird. Deshalb konsequente Vorsorgestrategie, gerade in Zeiten der Klimaerwärmung, denn Klimaerwärmung bedeutet, dass gerade Wetterextreme häufiger werden. Mehr Niederschläge, stärkere Niederschläge, unerwartete Starkregenereignisse; dass heißt, es kann überall eintreffen – ein Hochwasser – und deshalb gilt es Vorsorge zu treffen. "
    Gerade Bayern war in den letzten zehn Jahren massiv vom Hochwasser betroffen. Das Pfingsthochwasser 1999 war ein Weckruf nach fast zehn Jahren ohne derartige Naturereignisse – das lokale Hochwasser im Jahr 2000 blieb ohne bundesweit Aufsehen erregende Schäden, anders beim Sommerhochwasser 2002, und beim Augusthochwasser 2005. In Passau haben sich die Anwohner längst daran gewöhnt, dass die Stadt mindestens einmal im Jahr unter Wasser steht, weil die Donau Hochwasser führt. Ähnlich sieht es in anderen Teilen Deutschlands aus: An der Mosel zum Beispiel. Und auch für die Kölner ist es nichts Neues mehr, wenn der Rhein Teile der Altstadt überflutet. Und deshalb waren auch das Oderhochwasser oder die so genannte Jahrhundertflut im Jahr 2002 eigentlich nichts Außergewöhnliches. Dr. Bruno Rudolf, Hydrometeorologe beim Deutschen Wetterdienst.

    "Der heftigste Kurzzeitniederschlag, der je gefallen ist, der ist schon 1920 gefallen, und das waren 126 Liter pro Quadratmeter in acht Minuten. Also wenn man diesen extremen Ausnahmefall mit einbezieht, dann sind die Starkniederschläge heute auch nicht außergewöhnlich. Obwohl wir durchaus in den bisherigen Beobachtungsdaten eine gewisse Tendenz nachweisen können, statistisch, dass sowohl die trockenen, als auch die extrem nassen Perioden sich vermehren, wobei der Gesamtniederschlag eben sich nicht verändert. "
    Theo Schlaffer, Leiter des Referates Grundsätze der Wasserwirtschaft im bayerischen Umweltministerium kann dem nur beipflichten.

    "Soweit man die Aufzeichnungen verfolgen kann, gab es schon so große Hochwasser. Was neu ist, was auffällt in den letzten zehn Jahren vor allen Dingen, dass sich diese Hochwasserspitzen häufen. Von der absoluten Spitze selber hat es derartige Hochwasser in den früheren Jahrhunderten auch schon gegeben. "
    Allerdings hat die Höhe der Schäden, die durch die Überschwemmungen entstehen, immer weiter zugenommen. Eine Ursache: Die Werte in den überfluteten Häusern sind heute größer als im 18. oder 19. Jahrhundert.
    Da man aber das Hochwasser als solches nicht verhindern kann, werden nun verstärkt Maßnahmen ergriffen, um zumindest die Schäden zu minimieren, sagt Theo Schlaffer:

    "Die gefährdeten Gebiete sind mittlerweile durchaus bekannt, wir sind auch dabei, hier die Daten noch zu verbessern. Und es ist tatsächlich der erste Rat und das erste, was man machen sollte, dass man dort, wo die Hochwassergefahr erkennbar ist, nicht mehr siedelt. Sei es Wohnbebauung oder auch Gewerbe. Wenn aber Bebauung schon da ist, kann man nicht absiedeln. Hier wird man nur in einer Kombination von Maßnahmen erfolgreich sein können. Das beginnt mit diesem klassischen, technischen Hochwasserschutz – sprich: Mauern, Deiche, muss sich natürlich fortsetzen durch Hochwasserrückhalt in der Fläche und muss zum dritten ergänzt werden durch Möglichkeiten der Vorsorge, die darin bestehen können, dass zum einen die Warnung verbessert wird, zum anderen aber auch, dass jeder Einzelne seinen Beitrag leistet, damit der potentielle Schaden sich minimieren lässt. "
    Dazu gehört zum Beispiel, dass in hochwassergefährdeten Gebieten nichts Wertvolles in den Kellern gelagert wird. Und schon das Erdgeschoss sollte – wie an der Mosel durchaus üblich – Garagen vorbehalten sein, oder nur Gegenstände enthalten, die man im Fall der Hochwasserwarnung schnell an anderen Orten unterbringen kann. Aber: Es sind ja nicht nur die Hochwasser, die zu volkswirtschaftlichen Schäden führen. Wirbelstürme erreichen Europa – 2005 waren es gleich zwei Hurrikane, die nicht in Amerika geblieben sind. Thomas Loster, Geschäftsführer der Münchener Rück-Stiftung.

    "Die großen volkswirtschaftlichen Ereignisse waren die Hurrikane in der Karibik. Zum ersten Mal in der Geschichte waren mehr Hurrikane da, als Namen verfügbar waren. Bei den humanitären Katastrophen ist das Erdbeben in Pakistan zu nennen und - interessant - in Deutschland haben alle schon vergessen, dass im Januar [2005] des Jahres ein schwerer Wintersturm gewütet hat, der immerhin sechs Milliarden Euro Schäden angerichtet hatte. Wir vergessen viel zu schnell, und Risikobewusstsein ist der Schlüssel, dass wir uns besser für die Zukunft einrichten können. "
    Eschenlohe ist ein Dorf, dass bis 2005 nur durch die Verkehrsmeldungen bekannt war: A95 – München – Garmisch. Heute kennt man Eschenlohe eher durch das Hochwasser. Bundesweite Bekanntheit für ein Dorf, das vom Tourismus lebt – und nicht mehr so richtig auf die Beine kommt. Mitten durch den Ort fließt die Loisach, ein eher kleines Flüsschen, doch welch reißende Kraft die Loisach entwickeln kann, haben die Menschen hier in den vergangenen Jahren öfter erlebt, als ihnen lieb ist. Momentan ist keine Saison – die Straßen sind leer. Aber die Saison wird im Frühling beginnen, und die Einwohner sorgen sich, ob die Touristen sich noch nach Eschenlohe wagen, wenn es auch in diesem Jahr wieder Hochwasser geben wird.
    Die Chefin vom Brückenwirt will vor dem Mikrophon nichts sagen. Viermal hat sie ihr Lokal bislang wieder aufgebaut – 150.000 Euro hat das allein im Jahr 2005 gekostet. Das Wasser stand einen halben Meter hoch im Lokal und der Küche und hat Geschirr und Einrichtung mitgerissen. Momentan liegen am Ufer der Loisach gut zwei Meter Schnee – die angekündigte Hochwasserverbauung, ein Damm, ist wegen des strengen Winters noch nicht fertig, und wenn Tauwetter einsetzt, ist der nächste Wasserschaden nur eine Frage der Zeit. Einen meterhohen Deich wollen aber weder die Touristen noch die Einheimischen an der Loisach sehen, und so beißt sich die Katze auch beim Hochwasserschutz in den Schwanz. Auf der einen Seite fordern die Menschen einen wirksamen Hochwasserschutz, auf der anderen wollen sie die schöne Aussicht auf das Wasser. Minister Schnappauf kennt da aber keine Gnade.

    "Natürlich gibt es widerstreitende Interessen zwischen den Anliegen des Hochwasserschutzes, Uferräume möglichst freizuhalten, und der Landwirtschaft - das sind ja häufig sehr fruchtbare Böden - dem Siedlungsdruck - nahe am Fluss zu wohnen ist ja auch eine gute Wohnlage. Diese widerstreitenden Interessen gilt es zu Gunsten für den Hochwasserschutz aufzulösen. Wir haben eine landesweite Regelung dafür, wir haben in den Regionalplänen die entsprechenden Instrumente und die Landratsämter machen Überschwemmungsgebietsverordnungen, so dass also zunehmend wir Neubauten heraushalten aus hochwassergefährdeten Gebieten. "
    Es hat sich also schon etwas getan, seit im Jahr 1999 nach langer Pause das Hochwasser kam. Bis zum Jahr 2020 sollen allein in Bayern 2,3 Milliarden Euro in den Hochwasserschutz investiert werden. Das ist mehr, als andere Bundesländer ausgeben, aber es heißt nicht, dass andere Länder das Problem nicht erkannt hätten. Auch in Sachsen wird investiert, in Hessen oder in Brandenburg. Bayern ist aber in einer besonderen Lage, denn kein anderes Bundesland hat eine derartige topographische Lage, wie der Freistaat.

    "Bayern ist ein wasserreiches Land. Die Alpen sind das Wasserschloss Europas. Wir haben im südbayerischen Raum dreimal so viel natürliche Niederschläge, wie im fränkischen, als so in Nordbayern. Wir haben seit dem Pfingsthochwasser 1999 rund 700 Millionen Euro in die Verbesserung des Hochwasserschutzes gestreckt, das wird noch einmal forciert in den nächsten drei Jahren 2006 bis 2008 durch weitere 450 Millionen Euro und sind zum ersten Mal mit einem das ganze Land erfassenden Aktionsprogramm angetreten. Das heißt also: die Donau mit all ihren Nebenflüssen - der Main mit all seinen Zuflüssen werden ganzheitlich betrachtet. Man darf Hochwasserschutz nicht beim Unterlieger ansetzen, wo am größten Fluss die meisten Menschen leben. Sondern man muss das Ganze betrachten. Ober- und Unterlieger müssen gemeinsam einen Beitrag zum Hochwasserschutz beigetragen, das heißt also gerade an den oberen Läufen der Gewässer dem Fluss viel Raum geben, damit er schon dort über die Ufer treten kann, bevor Iller, Isar, Lech in die Donau münden, möglichst schon am Oberlauf dem Wasser Raum geben und damit natürliche Flutmulden, natürliche Retentionsflächen nutzen. Bayern hat in diesem Aktionsprogramm 2020 ein ganzheitliches Konzept aufgestellt, dass technischen Hochwasserschutz, also Dämme, Deiche, Speicher verbindet mit natürlichem Hochwasserschutz. Wir pflanzen neue Auwälder, wir dynamisieren Flußauen, wir renaturieren über 150 Moore in Bayern, um die Speicherfähigkeit der Landschaft zu erhöhen, damit im Falle des Hochwasserereignisses die Landschaft wie ein Schwamm in der Lage ist, Wasser zurückzuhalten und damit an den Unterläufen der Gewässer in der Lage ist, die Hochwasserwelle zu kappen. "
    Das alles macht aber nur Sinn, wenn auch die Nachbarn eingebunden sind. Der Main fließt in Hessen in den Rhein, der Rhein mündet in den Niederlanden in die Nordsee. Die Donau fließt noch durch Österreich und Ungarn und endet in Rumänien im Schwarzen Meer.

    "Bayern hat sich mit seinen Nachbarn – also am Beispiel Donau wird das deutlich – also mit Baden-Württemberg zum Beispiel und mit Österreich abgestimmt – und die Österreicher wiederum mit Ungarn, um damit für den Fluss Donau ein ganzheitliches Hochwasserschutzkonzept zu erstellen. Das ist eine funktionierende Länderkooperation entlang der Flüsse und insofern bin ich auch völlig offen, dass Europa klare Ziele setzt, für eine gemeinsame Hochwasserschutzstrategie. Aber wir brauchen nicht neue europäische Bürokratie! Keine neuen europäischen Regelwerke in Form von Richtlinien, die dann von Skandinavien bis zum Bosporus mit einem Regime vorschreiben, wie geplant wird, wie berichtet und dokumentiert werden muss. Das würde die zahlreichen Aktivitäten für mehr Hochwasserschutz in der Sache, also materiell – das würde diese zahlreichen Aktivitäten nur lähmen, und man würde sich auf Formalismen in den nächsten Jahren verlegen. Das würde einen Rückschlag bedeuten, für den Hochwasserschutz in Europa. "
    Europa soll sich also raushalten, wenn Bayern gegen das Hochwasser kämpft! Und es ist sicher auch ein Unterschied, ob der Po Hochwasser führt, die Themse oder die Donau. Die Kritik an der europäischen Hochwasserschutzrichtlinie, die kommen soll, scheint aus bayrischer Sicht berechtigt. Allerdings: Hochwasser ist ein globales Problem – kein bayerisches. Und Schuld ist nach Auffassung der Wissenschaft mehr der Mensch als die Natur. Der Mensch sorgt nämlich für den Klimawandel, der durch den Treibhauseffekt verursacht wird. Dieser sorgt dafür, dass es im Sommer zukünftig immer trockener und heißer wird, meint Prof. Wolfgang Seiler, Direktor des Instituts für Meteorologie und Klimaforschung in Garmisch-Partenkirchen. Neueste Klimamodelle und Computerberechnungen machen solche Vorhersagen möglich. Radarmessungen werden mit Hochrechnungen auf das Wetter abgeglichen und kombiniert, und die Ergebnisse sind besorgniserregend.

    "Es werden immer mehr so genannte 5B-Wetterlagen auftreten, das heißt, Tiefdruckgebiete, die über die Alpen dann zu uns stoßen. Und dann, je nachdem wo sich diese Tiefdruckgebiete festlegen, gibt es dann intensive Niederschläge, so dass es dann zu einer Situation kommt, es wird immer trockener, aber wenn es dann mal regnet so intensiv, dass alles überschwemmt wird. "
    Das gab es vor wenigen Jahren noch nicht, aber die Ursache ist einfach erklärt.

    "Die Hoch- und die Tiefdruckgebiete ziehen andere Bahnen und der Niederschlag wird ja sehr, sehr stark durch die Lage der Alpen bestimmt. Und je nachdem wie diese Tiefdruckgebiete jetzt ziehen, werden dann bestimmte Gebiete mehr oder weniger stark in Mitleidenschaft gezogen. "

    Erklären können die Wissenschaftler die Situation also durchaus, Sorge bereitet ihnen jedoch die Sorglosigkeit der Bevölkerung. Wenn es zum Hochwasser kommt, sind die Medien da und auch die Hilfsbereitschaft der Bevölkerung ist groß. Dann richtet sich alle Aufmerksamkeit auf die direkten Schäden. Das hält Professor Seiler aber für zu kurzsichtig.

    "Es gibt bei uns die Veränderung der Zugbahnen der Orkantiefs. Das heißt Ökosysteme, Waldgebiete, die nie mit so starken Windgeschwindigkeiten in Berührung kommen, werden in der Zukunft immer stärker betroffen. Und das sieht man dann ja auch, wenn so ein Orkantief über das Gebiet zieht, dass dann die Ökosysteme, die Wälder extrem stark geschädigt werden. Es werden die Gewitter immer stärker, intensiver werden, sie werden mit Hagel verbunden sein, und das hat immer Auswirkungen auf die Gebäude, die Landwirtschaft. So gibt es eine ganze Reihe von anderen Dingen, die hier eine Rolle spielen. Die Gesundheit lassen viele außer Acht. Also die tropischen Krankheiten breiten sich immer weiter aus, und wenn wir nicht dieses hygienische System hätten, würden wir vielleicht auch mal wieder, zumindest einige Teile Deutschlands – Oberrhein-Graben – zum Malariagebiet. "
    Und da zusätzlich ja auch noch die Gletscher abschmelzen, werden weitere Wassermassen in die Täler drängen. Manche Gletscher haben in den letzten 15 Jahren bereits soviel Schmelzwasser abgegeben, wie die Stadt München pro Jahr verbraucht. Der Gletscher auf der Zugspitze beispielsweise wird in 20 Jahren wohl nicht mehr vorhanden sein. Und weil das Eis der Gletscher für viele Berge eine Art Fundament ist, wird die Schmelze auch zu vermehrten Felsstürzen und Muren führen. Die Prognosen für den Patienten sind also durchaus Besorgnis erregend und die Ökosysteme wohl nur durch ein Bündel von verschiedenen Maßnahmen zu retten.

    Der Bergwald muss beispielsweise in viel stärkerem Maße wieder aufgeforstet und umgebaut werden, als dies heute der Fall ist, um Muren zu stoppen und einen Teil des Wassers aufnehmen zu können.
    Gleichwohl werden alle Maßnahmen Hochwasser nicht verhindern. Und vielleicht ist es ja auch sinnvoll, sich – wie an der Mosel, in Köln oder Passau – daran zu gewöhnen, dass mindestens einmal pro Jahr die Flut kommt.
    So böse es klingt – das bayerische Landesamt für Umwelt ist nicht traurig, dass es nach 2002 auch 2005 ein verheerendes Hochwasser gegeben hat. Man hat Daten sammeln können, die man ohne das Hochwasser nie bekommen hätte. Man hat lernen können, wie man mit den Naturgewalten umgehen muss, und man hat gelernt. Das hat nicht nur das Amt – auch der Mensch. Obwohl die Hochwasser zunehmen, sind die Schäden rückläufig. Die Versicherungen haben nach dem Hochwasser 2005 nur noch halb so viel Geld erstatten müssen, wie nach dem Hochwasser 1999. Entwarnung gibt es jedoch nicht. Dr. Gerhard Berz, Leiter des Fachbereiches GeoRisikoforschung der Münchener Rückversicherung.

    "Wenn wir die Trends anschauen in den letzten Jahrzehnten, dann sprechen die für sich. Wir beobachten weltweit die Entwicklung der Naturkatastrophen, stellen fest, dass innerhalb weniger Jahrzehnte die Volkswirtschaftlichen Schäden inflationsbereinigt auf das Achtfache gestiegen sind, die versicherten Schäden auf das 14-fache, dass wir Ende dieses Jahrzehnts pro Jahr – inflationsbereinigt – Schäden haben werden, wie wir sie in den 80er Jahren im gesamten Jahrzehnt hatten – da wird einem erst bewusst, wie dramatisch die Situation geworden ist, und wir müssen uns fragen, was können wir hier tun? "
    Die Antwort heißt wohl – NICHTS, weil sich in den Köpfen nichts ändert. Der Mensch wäre Herr seines Schicksals, aber er ist bequem. Warum auch sollte er an seinem Verhalten etwas ändern? Zukünftige Generationen sind noch gar nicht auf der Welt, und was scheren ihn heute die Probleme, der Menschen von morgen?
    Und so gilt wohl die Aussage des Schweizer Schriftstellers Max Frisch: Die Natur kennt keine Katastrophen – Katastrophen kennt nur der Mensch – sofern er sie überlebt.