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Landtagswahlen
AfD wird zweitstärkste Kraft in Sachsen-Anhalt

Bei den Landtagswahlen in Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und Sachsen-Anhalt hat die AfD nach der ersten Hochrechnung auf Anhieb den Sprung ins Parlament geschafft, in Sachsen-Anhalt kam sie nach aktuellen Hochrechnungen auf 24 Prozent. In Rheinland-Pfalz bleibt die SPD stärkste Kraft vor der CDU, in Baden-Württemberg lösen die Grünen die CDU als stärkste Kraft ab.

13.03.2016
    Der AfD-Spitzenkandidat in Sachsen-Anhalt, André Poggenburg (l.), und der Landesvorsitzende der AfD in Thüringen, Björn Höcke feiern das Wahlergebnis der AfD in Magdeburg.
    Der AfD-Spitzenkandidat in Sachsen-Anhalt, André Poggenburg (l.), und der Landesvorsitzende der AfD in Thüringen, Björn Höcke feiern das Wahlergebnis der AfD in Magdeburg. (picture alliance/dpa - Jan Woitas)
    Sachsen-Anhalt: AfD auf Anhieb zweitstärkste Kraft
    In Sachsen-Anhalt bleibt die CDU auch weiterhin stärkste Kraft. Sie kommt nach der ARD-Hochrechnung von 22:23 Uhr auf 29,8 Prozent. Das ist ein Verlust von 2,7 Punkten. Der Koalitionspartner SPD muss massive Verluste hinnehmen. Die Sozialdemokraten erreichen 10,6 Prozent und verbuchen damit ein Minus von 10,9 Punkten. Zur zweitstärksten Kraft im neuen Landtag von Magdeburg rückt die Alternative für Deutschland (AfD) auf. Sie erzielt laut Hochrechnung auf Anhieb 24,4 Prozent der Stimmen. Die Linke verliert Stimmen. Sie kommt im neuen Landtag bei einem Minus von 7,5 Punkten auf 16,2 Prozent. Die Grünen schaffen mit 5,2 Prozent nach aktuellem Stand knapp wieder den Einzug ins Parlament. Die FDP liegt nach der Hochrechnung bei 4,8 Prozent und würde nicht in den neuen Magdeburger Landtag einziehen. Damit steht zur Stunde nur fest, dass eine Fortsetzung der schwarz-roten Koalition von Ministerpräsident Reiner Haseloff mehr als ungewiss ist.
    Vor der Wahl hatte sich in den Umfragen ein Erfolg der AfD abgezeichnet.
    Hier finden Sie alle aktuellen Zahlen aus Sachsen-Anhalt auf einen Blick.
    Baden-Württemberg: Grüne stellen künftig größte Fraktion
    Schon vor der Wahl war klar, dass die Grünen unter Ministerpräsident Winfried Kretschmann erstmals in einem Bundesland stärkste Kraft werden und die CDU auf den zweiten Platz verdrängen könnten. Nach dem vorläufigen amtlichen Endergebnis bestätigt sich dies: Die Grünen liegen bei 30,3 Prozent und gewinnen damit 6,1 Punkte. Der Koalitionspartner SPD erleidet ähnlich wie in Sachsen-Anhalt massive Verluste von 10,4 Punkten und kommt nur noch auf 12,7 Prozent.
    Deutliche Verluste muss auch die CDU in ihrem ehemaligen Stammland hinnehmen. Nach 39 Prozent im Jahr 2011 verliert sie den Rang als stärkste Kraft und landet mit 27,0 Prozent auf Platz zwei. Die AfD schafft auch in Stuttgart aus dem Stand den Einzug ins Parlament, und zwar mit 15,1 Prozent. Ebenfalls im neuen Landtag vertreten ist die FDP, die nach der aktuellen Hochrechnung 8,3 Prozent der Stimmen holte.
    Hier finden Sie alle aktuellen Zahlen aus Baden-Württemberg auf einen Blick.
    Rheinland-Pfalz: Dreyers SPD bleibt vor Klöckners CDU
    In Rheinland-Pfalz ist es der CDU mit ihrer Spitzenkandidatin, der stellvertretenden Bundesvorsitzenden Julia Klöckner, nach der ersten Hochrechnung nicht gelungen, die SPD als stärkste Kraft abzulösen. Die Christdemokraten kommen nach dem vorläufigen amtlichen Endergebnis auf 31,8 Prozent und verlieren damit 3,4 Punkte. Die SPD mit Ministerpräsidentin Malu Dreyer an der Spitze kann sich dagegen leicht verbessern und wird mit 36,2 Prozent wieder stärkste Kraft. Ihr Bündnis mit den Grünen wird sie jedoch voraussichtlich nicht fortsetzen können. Die Partei muss erhebliche Einbußen von 10,1 Punkten hinnehmen, kann aber voraussichtlich mit 5,3 Prozent in den Landtag in Mainz einziehen. Die AfD kommt in Rheinland-Pfalz nach der aktuellen Hochrechnung auf Anhieb auf einen zweistelligen Wert von 12,6 Prozent. Ebenfalls wieder im Parlament dürfte die FDP sein, die 6,2 Prozent erreicht.
    Vor der Wahl hatte sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen SPD und CDU angedeutet.
    Hier finden Sie alle aktuellen Zahlen aus Rheinland-Pfalz auf einen Blick.
    Der Politikwissenschaftler Frank Decker sagte im DLF, dass es zwar zu erheblichen Verschiebungen komme, dass aber voraussichtlich alle drei Regierungschefs im Amt bleiben könnten.
    Letzte Aktualisierung: 22:40
    (vic/jcs)