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Lange Nacht über Götz Friedrich
Ewig hoffend - ewig liebend

Er wollte bei Bertolt Brecht im Schauspiel hospitieren, kam aber zu dem Erneuerer des Musiktheaters, Walter Felsenstein, an die Komische Oper in Ostberlin. Der 1930 in Naumburg an der Saale geborene Götz Friedrich war einer der leidenschaftlichsten Musiktheaterregisseure.

Von Barbara Giese | 11.11.2017
    Eine Ensembleszene aus Richard Wagners "Ring des Nibelungen" in der Inszenierung von Götz Friedrich aus dem Jahr 1984 an der Deutschen Oper Berlin, aufgenommen bei der Wiederaufnahme im Juni 2001
    Eine Ensembleszene aus Richard Wagners "Ring des Nibelungen" in der Inszenierung von Götz Friedrich aus dem Jahr 1984 an der Deutschen Oper Berlin, aufgenommen bei der Wiederaufnahme im Juni 2001 (imago / DRAMA-Berlin.de)
    Er liebte die Jazzmusik und wurde Opernregisseur. Als Bürgerlicher in der DDR durfte er nicht Jura wie sein Vater studieren, sondern Theaterwissenschaften. Er wollte bei Bertolt Brecht im Schauspiel hospitieren, kam aber zu dem Erneuerer des Musiktheaters, Walter Felsenstein, an die Komische Oper in Ostberlin.
    Mit seinen eigenständigen Denkansätzen in der Oper war er so erfolgreich, dass Wolfgang Wagner den DDR-Regisseur 1972 für die Inszenierung des "Tannhäuser" nach Bayreuth einlud. Bei der Premiere kam es zu einem Eklat. Das vermeintlich sozialistisch geprägte Regiekonzept wurde ausgebuht, von anderen Zuschauern bejubelt.
    Im November des gleichen Jahres nutzte Götz Friedrich ein Gastspiel in Schweden, um dem Übervater Felsenstein und der DDR zu entfliehen und arbeitete fortan in Hamburg und im westlichen Ausland. Als Republikflüchtling durfte er nicht einmal die Transitstrecke benutzen. 1981 wurde er Generalintendant und Chefregisseur der Deutschen Oper Berlin.
    Der Fall der Mauer brachte ihm neben der Freude über die Wiedervereinigung aufreibende Diskussionen über die Finanzierung und Organisation der drei Opernhäuser der Stadt. Im letzten Jahr seiner Opernintendanz 2000 inszenierte er die Menotti-Oper "Amahl und die nächtlichen Besucher". Wenige Tage nach der Premiere starb er.
    Fantasie, Understatement, Hartnäckigkeit und Witz auf der Suche nach der Wahrheit waren bis zu seinem Tod kennzeichnend für ihn.
    Götz Friedrich oben-rechts stehend, 1977
    Götz Friedrich oben-rechts stehend, 1977 (dpa / Karl Schnörre)
    Götz Friedrich: "Als damals der Zweite Weltkrieg zu Ende ging, war meine Generation zwischen Untergang und Neubeginn vielfach zerrissen. Aber nach 1945 kam zu uns Jungen damals auch und vor allem der Jazz. Schon in BBC, das wir vor Kriegsende heimlich abhörten und wo wir unter einer Decke immer 'Bumm, bumm, bumm- bumm, bumm, bumm' lauschten, um die neuesten und die wirklichen Nachrichten zu hören, schon BBC brachte uns Musik von Glenn Miller und nach 1945 wurde für mich, für viele in meinem Alter, einer der größten Schlager, den ich noch heute hingerissen zuhöre, 'In the mood' von Glenn Miller.
    Ja, 'In the mood', wenn das im Radio damals kam rasten wir aus dem Garten oder wo immer wir waren, hin in das Zimmer, an das Radio und konnten uns nicht satthören an diesen neuen Klängen, irgendwie auch ein Neuanfang, eine neue Lebenssicht, ein neues Lebensgefühl signalisierten und so war es fast natürlich, dass mein Wunsch damals war, noch als Schüler, Jazzpianist zu werden, ich spielte in einer Tanzkapelle mit, immer mittwochs, freitags, sonnabends und sonntags, neben der Schule, und mein großes Vorbild wurde Duke Ellington."
    Götz Friedrich spielte Jazz und Johann Sebastian Bach schon in jungen Jahren. Als Absolvent eines humanistischen Gymnasiums wollte er in die Fußstapfen seines Vaters treten, der bis an sein Lebensende als freier Rechtsanwalt in der DDR gearbeitet hatte.
    Götz Friedrich über seinen Vater
    Götz Friedrich: "Bis zu seinem 76. Lebensjahr, und dann hat er nur eine Lungenentzündung gekriegt und dann musste er aufhören, er war freier Rechtsanwalt und musste auch tatsächlich ohne jeglichen Pensionsanspruch bis zu seinem letzten Tag arbeiten, aber er war frisch im Kopf, nur, wie gesagt, auf einem windigen Bahnhof in Naumburg an der Saale, hat es ihn erwischt und davon hat er sich nicht wieder erholt. "
    Aber das war für einen bürgerlich Geborenen damals in der DDR nicht möglich. Am altsprachlichen Gymnasium schrieb Götz Friedrich ein Theaterstück "Ilias", besetzte sich mit einer tragenden Rolle, führte Regie und war für die Umsetzung verantwortlich.
    Götz Friedrichs Regierarbeit als Gymnasiast
    Götz Friedrich: "Ich dachte, ich schreibe das Stück gleich, ich spiele auch die Hauptrolle, ich inspiziere, ich inszeniere, es war alles ein kindischer Größenwahn, und der größte Größenwahn bestand darin, dass ich ausgerechnet aus der Ilias ein pazifistisches Stück herausfiltrieren wollte, und das hieß Achilleus, und ich war aber nicht Achilleus, sondern ich war Agamemnon, und als ich als Agamemnon die Bühne betrat, war ein schallendes Gelächter im Zuschauerraum, weil ich nämlich vergessen hatte, als griechischer Agamemnon meine Brille abzutun im Eifer des Gefechtes, trotzdem dachte ich, es sei ein Erfolg gewesen, aber der Deutschlehrer kam dann, gab mir ein Ohrfeige und sagt, solchen einen Quatsch hätte er noch nicht einmal mir zugetraut."
    Obwohl die Aufführung kein großer Erfolg war, absolvierte er nach dem Abitur am neu gegründeten Theaterinstitut in Weimar die Aufnahmeprüfung.

    Im ideologisch-geschulten Deutsch-Unterricht in der DDR hatten die meisten Prüflinge die 'Kammerdienerszene' aus Schillers 'Kabale und Liebe' gelernt. In der Prüfung hoben sie anhand dieser Szene den Klassenkampf in dem Drama hervor. Nur einer der Abiturienten spricht über Antigone und die Musikalität der Sprache von Sophokles. Aufgrund dieser eigenständigen Auswahl und Betrachtungsweise wird Götz Friedrich aufgenommen, obwohl er auch einem bürgerlichen Elternhaus kommt. Während des Studiums in am Theaterinstitut Weimar lernt Götz Friedrich die Schauspielstudentin Ruth Maria Kubitschek kennen. Sie wird später seine erste Ehefrau. Die beiden Künstler haben einen gemeinsamen Sohn.

    Die aktuelle Website von Ruth Maria Kubitschek
    ruth maria kubitschek 1968 als helena in "die troerinnen"
    ruth maria kubitschek 1968 als helena in "die troerinnen" (dpa / Georg Göbel)
    Der Praktikant Götz Friedrich
    Am Theaterinstitut in Weimar gehört zum theoretischen Studium auch ein praktischer Teil. Das Praktikum dürfen und müssen sich die Studenten an einem Theater selbst suchen.
    Götz Friedrich: "Ich dachte, ich gehe zu Brecht, bei Brecht lerne ich am meisten, also höher ging es damals nicht für so einen 19jährigen Spinner, da hieß es aber, Brecht ist voll, da sitzen sowieso schon 25 Hospitanten und Praktikanten herum, sein ganzer Schwarm."
    Also bewirbt er sich bei Walter Felsenstein, an der Komischen Oper, obwohl er an Oper eigentlich nicht interessiert ist. Er erlebt Walter Felsenstein bei der Arbeit zu Verdis 'Falstaff' und schon 'sind alle Knöpfe geplatzt' und die Oper läßt ihn Zeit seines Lebens nicht mehr los.
    Nachruf zum Tode von Walter Felsenstein in 'Die Zeit' von Götz Friedrich
    walter felsenstein 1965 bei pressekonferenz in stuttgart
    walter felsenstein 1965 bei pressekonferenz in stuttgart (dpa / Morell)
    Im Studium hatte er sich mit Stanislawskis Theatertheorie beschäftigt. Nun füllt sich die Theorie mit Leben.
    Götz Friedrich: "Es war mir, als hörte ich praktisch auf den Proben Dinge, die zuvor, also in Buchstaben, gestanden hatten, man nur zur Hälfte begriffen hatte, und die ja doch irgendwie tot waren, ohne lebendiges Anschauungsmaterial und ohne dass das genau dasselbe gewesen sei, was ich da gesehen und beobachtet habe, fiel mir auf, grundsätzliche Dinge mit Stanislawski im überraschenden Maße übereinstimmten."
    Götz Friedrichs Diplomarbeit 1953
    Die Arbeit mit Felsenstein an Mozarts "Zauberflöte" dokumentiert er akribisch und schreibt 1953 seine Diplomarbeit mit dem Titel "Die humanistische Idee der Zauberflöte".

    Im Vorwort zu der Arbeit heißt es: Die Zauberflöte ist eines der kostbarsten Vermächtnisse deutscher humanistischer Kultur. Ein Fünfunddreißigjähriger schreibt gleichzeitig an seinem Requiem und dem Werk, das von der unaufhaltsamen Regeneration des Lebens kündet und Jungsein besingt, das Angst und Schrecken befreit zu Glauben und Heiterkeit. Als Mozart die Aufführungen selbst nicht mehr besuchen konnte, verfolgte er sie abends von seinem Krankenlager aus mit der Uhr in der Hand.
    Götz Friedrich, der aufgrund der politischen Vorgaben der DDR nicht Strafverteidiger werden durfte, wird nun als Diplom-Dramaturg ein leidenschaftlicher Verteidiger des Humanen mit Hilfe der Figuren der Opernbühne. Er lernt viel bei Walter Felsenstein, aber trotz seiner Bewunderung verliert er nicht seine eigenen Ambitionen.
    Walter Felsenstein beschwert sich einmal über Götz Friedrich
    Götz Friedrich: "Zu unserem persönlichen Verhältnis sagte ich ihm, dass es ihm offenbar sehr schwer fiele, sich unterzuordnen und Arbeiten auszuführen, mit denen er nicht selbständig in Erscheinung treten könne. Seine entrüstete Gegenfrage, ob ich ihn vielleicht für faul hielte, verneinte ich, indem ich hinzufügte, ich hielte ihn für einen besseren Arbeiter als Mitarbeiter."
    "Die schöne Galathee"
    Seine erste Frau Ruth Maria Kubitschek ist schon eine bekannte Film- und Fernsehschauspielerin in der DDR, als sie ihm die Regie für den Fernseh-Bearbeitung der Inszenierung "Die schöne Galathee" vermittelt.
    Götz Friedrich "Cosi fan tutte"
    Im gleichen Jahr erhält Götz Friedrich seine erste eigene Inszenierung, allerdings nicht an der Komischen Oper bei Walter Felsenstein sondern am Nationaltheater Weimar, Mozarts "Cosi fan tutte".
    Mozart gibt eine Schule für Liebende, wie dieser Untertitel heißt, und darin wurzelt die Tiefe, Philosophie, die wir am Schluss in die Worte gefasst haben, dass Liebe mehr ist als Treue, die Moral mit der Alfonso dieses Stück, diesen Tag der Schule beschließt und vor allem, und das ist die Frage des ganzen Stückes, wird ja, indem die Treue dieser Mädchen in Frage gestellt wird, in Frage gestellt die Gesellschaft, die aus dem Begriff Treue den Frauen Sklavenketten anlegen will, aber die Männer können machen, was sie wollen.
    Götz Friedrich "La Boheme"
    Nachdem er mit seiner Inszenierung in Weimar großen Erfolg hatte, darf erhält er nun auch an der Komischen Oper einen Inszenierungsauftrag Puccinis "La Boheme":

    Götz Friedrich: "Felsenstein und das Führungs-/Leitungskollektiv hat das Werk ausgewählt und hat mich, der ich damals noch Assistent war, mit dieser Produktion beauftragt, und ich habe das als Assistent gemacht, und hinterher bekam ich quasi als Gesellenbrief einen Vertrag als Regisseur an diesem Hause. Ich war selten für einen Stückauftrag dankbarer als für den von "La Boheme", weil (Schluck-/Rauchgeräusch) ich fand, dass in Boheme nichts süßlich und sentimental ist, sondern da davon Puccini ein Hineinstoßen in die Probleme des Alltags, in die Probleme des Sozialen vorgenommen worden ist, die so krass und hart sind, wie sie in der Opernumgebung seinerzeit und eigentlich auch in der Opernumgebung der späteren Zeit ganz selten sind. Es gibt eine Szene in Boheme, die sowohl für den Zuhörer als auch für jeden, der Oper studieren oder Oper schreiben will, eines der Musterbeispiele ist, es ist die erste Begegnung zwischen Mimi und Rudolf abends in einem Zimmer am Flur; die Tür geht auf, und zwei Menschen stehen sich gegenüber, die sich nicht kennen, es ist Weihnachtsabend, und etwas klingt auf zwischen ihnen, etwas fängt an zu schwingen, was unaussprechlich ist, wofür es keine Worte gibt, sie finden ja noch keine Worte, beide, sie finden, oder wenn sie Worte finden das ganz Bagatellige, Nebensächliche, aber das Orchester spielt, das Orchester spielt bereits eine Melodie, die ankündigt das Unaussprechliche , das Große, was zwischen diesen beiden passiert, die Liebe. Und dass diese Liebe zerbricht, dass diese Liebe kaputtgeht, dass diese Liebe scheitert , wie Rudolf sagt am den Bedingungen dieses Alltagslebens. Er sagt wörtlich im 3. Akt, um Mimi am Leben zu erhalten, genügt nicht Liebe allein, in diesem Kontrast zwischen Liebesseligkeit und Liebesbereitschaft und Liebeswunsch und der Zerstörung dieser Liebessehnsucht durch die Armut, durch die Bitternis, durch das Hungerleiden, dass diese Leute nichts hatten, darin liegt die große Tragödie dieser Alltagsmenschen. Und ich habe selten ein Werk gesehen und durfte vor allen Dingen nie ein Werk machen, das so realistisch und zugleich so poetisch ist. Und ich glaube, dass gerade dieses Werk, es mir ermöglichte, das, was ich von Stanislawski und durch Stanislawski gelernt hatte, mit dem zu verbinden, was ich bei Felsenstein zu lernen versucht hatte."
    Weitere Inszenierungen folgen an der Komischen Oper
    In Westdeutschland lädt ihn das Staatstheater Kassel 1960 zu der Inszenierung der "Zauberflöte" ein. Götz Friedrich gestaltet die Märchenoper als Lehrstück der Humanität.
    Georg Rassner, Kasseler Post: Ziehen wir das Fazit,so entstand vor uns trotz manches Ungewohntem eine helle, klar konzipierte Aufführung der Zauberflöte als Bild Mozartscher Universalität, mit dem Ziel eines erregenden Menschheitsdramas, getragen von der homogenen Leistung aller, überschattet vom Geiste einer Humanitas, die uns nie notwendiger war als heute.
    Götz Friedrich "Mozart auf dem Theater" über die Sprecherszenen
    Götz Friedrich: "Hier liegt ja die Nahtstelle, hier kommt ein junger Mann, der glaubt, alles, was er bisher gelernt hat, sei richtig, hier kommt ein Mann in eine Welt, gegen die er kämpfen will, er will diesen Tyrannen vernichten, und er will die geraubte Pamina retten. Und er stößt an diese Pforten dieses Tempels, er stößt an einen Mann. Und in diesem Gespräch, in diesem philosophischen Gespräch, das gleichzeitig ein existenzielles für Tamino ist, begreift dieser junge Stürmer und Dränger (lacht) durch die Fragestellung, denn was der Sprecher tut, sind nur Gegenfragen, es ist fast ein sokrateisches Gespräch, was hier geführt wird, in diesem Moment kommt dieser junge Mann an die grenze seiner bisherigen Erkenntnis, seiner bisherigen Existenz, und das Stück zeigt im weiteren Verlauf, was geschieht nun mit diesem Mann, diesem jungen Mann, in seiner tiefen Erkenntnisnot."
    Götz Friedrich inszeniert so viel, wie Walter Felsensteines ihm gestattet. Einen Musikfilm "Rotkäppchen" gestaltet er für die DEFA. Schauen bei Youtube.
    Von Richard Strauss 'Salome', Giaccomo Puccini 'Tosca' und Mozart "Cosi" folgen an der Komischen Oper . Und der legendäre Intendant des Theater Bremen Kurt Hübner bietet ihm den 'Rigoletto' von Verdi an.

    Kurt Hübner beschreibt es im Nachhinein an Götz Friedrich zu dessen 65. Geburtstag so:
    Unsere erste Begegnung bei einer damals noch geradezu verschwörerisch erscheinenden Zusammenkunft in Ost- Berlin hatte mich überzeugt, den richtigen Mann gefunden zu haben. Zudem: Mir scheint mein unterschwelliger Eindruck damals, dass Sie sich im Osten eingeengt fühlten, ein zutreffender gewesen sein. Es war ein Gespräch, das sich vorsichtig tastend bewegen musste, lag doch das Problem darin, Ihr Kommen auf unproblematische Weise zu erreichen. Möglicherweise hat der Stolz, vielleicht auch die Eitelkeit, eine erweiterte Resonanz des fortschrittlichen Schaffens der Komischen Oper jenseits der Ostgrenze zu erreichen, bei den politischen Machern der damaligen DDR den Ausschlag für das Gelingen des Plans gegeben.
    Buchtipp:
    Opern Zeiten. Entwürfe, Erfahrungen, Begegnungen mit Götz Friedrich. Eine Künstlerbiographie in 107 Beiträgen zum 65. Geburtstag, Herausgegeben von F. Wilhelm Christians, Propyläen Verlag 1995, ISBN 3 549 05491 2
    Der Mauerbau in Berlin im August 1961.
    Der Mauerbau in Berlin im August 1961. (picture alliance / dpa)
    Am 13. August 1961 baut die DDR die Mauer.
    Am Sonntag, den 13. August 1961, regeln Grenzpolizisten, Volkspolizisten, Mitglieder der "Kampfgruppen der Arbeiterklasse" und Soldaten der Nationalen Volksarmee die Sektorengrenze nach West-Berlin und den Berliner Außenring ab. Überall werden Straßen aufgerissen, Panzersperren und Stacheldrahtverhaue errichtet. Weiterlesen.
    Trotz der politischen Belastungen wird an der Komischen Oper die präzise Arbeit an dem Notentext im sogenannten 'Musiktheater' weiter vorangetrieben. Sie wird ein Markenzeichen der Komischen Oper. Wegweisende Inszenierungen und bedeutende ostdeutsche Regisseure werden weiterhin in den Westen eingeladen.
    Nach dem 'Prager Frühling' im August 1968 verteilt ein Kollege an der Komischen Oper Flugblätter gegen den Einmarsch der Warschauer Pakt Truppen und wird dafür zu einer Gefängnisstrafe über 2 ½ Jahren verurteilt.
    Das politische Klima ändert sich schnell und für Götz Friedrich dramatisch. Ihm wird die Annahme der angebotenen Gastspiele in der BRD von Seiten des Ministeriums für Kultur untersagt, da die Leitung der DDR den politischen Nutzen nicht mehr erkennen kann oder will, ihre Künstler in Westdeutschland tätig sein zu lassen. Als Ersatz für die entgangene Gastspieltätigkeit wird er an der Komischen Oper zum Oberspielleiter mit zwei Inszenierungen pro Spielzeit befördert mit der vertraglich zugesicherten Möglichkeit, 6 Wochen im Jahr außerhalb Berlins, allerdings ausschließlich in der DDR, arbeiten zu dürfen, um, wie das Ministerium schreibt, 'seine ganze Kraft dem Institut vorbehaltslos zur Verfügung zu stellen und die Kulturpolitik der Deutschen Demokratischen Republik zur Grundlage seiner Arbeit zu machen.'

    Die Künstler der DDR und im Ausland und besonders Walter Felsenstein setzten sich für den inhaftierten Kollegen ein, so dass er 'schon' nach 13 Monaten das Gefängnis wieder verlassen kann. Götz Friedrich bereitet in dieser Zeit seine Inszenierung der Gershwin Oper 'Porgy and Bess' vor. Dem bestraften Kollegen teilt er die Rolle des Sheriff zu, der diverse Leute verhaften darf. Das rief bei einigen Funktionären des Parteiapparates ärgerliche Reaktionen hervor.
    Foto Manfred Krug
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    Manfred Kurg in den 1980er-Jahren im Berliner Zoo vorm Elefantengehege.
    Manfred Kurg in den 1980er-Jahren im Berliner Zoo. (imago/Rolf Hayo)
    Noch ein anderes Wagnis ging Götz Friedrich bei 'Porgy and Bess' ein. Er überredete den Jazzsänger und Schauspieler Manfred Krug, in der Oper mitzuwirken. Götz Friedrich inszenierte die Oper der schwarzen Sklaven, die aus den Südstaaten in die Freiheit flohen oder aufbrachen, als eine Sehnsucht aller. Der Weg erscheint zunächst unvernünftig. Es soll aber als eine Aufforderung an alle begriffen und verstanden werden, sich selbst endlich auf den Weg zu machen, gemeinsam und auf einen vernünftigen Weg zu dem Ziel hin, dass diese Menschen in 'Porgy und Bess' als 'promised land' umschreiben, als gelobtes Land.
    Götz Friedrich bei den Bayreuther Festspielen
    Im Sommer 1972 lädt Wolfgang Wagner den Götz Friedrich zu den Bayreuther Festspielen ein. Die politische Führung muss das Gastspiel genehmigen. Walter Felsenstein unterstützt seinen Oberspielleiter und schreibt dafür eine Begründung an den damaligen DDR-Kulturminister Klaus Gysi, Vater von Gregor Gysi.

    Der "Tannhäuser" von Götz Friedrich in Bayreuth wird zum Skandal.

    Klassenkampf mit hohem C. Die freche Vergewaltigung Richard Wagners in Bayreuth durch den "DDR"-Regisseur Götz Friedrich ist nicht überraschend.
    Schreibt Hans Habe in der Welt am Sonntag.
    Franz Josef Strauß schreibt in derselben Zeitung einen empörten Leserbrief:

    Wenn man die Augen schließt (nicht um zu schlafen), dann hatte man das großartige Erlebnis der Wagnerschen Tannhäuser-Musik und den durch nichts geminderten Eindruck der hohen gesanglichen Leistung. Wenn man aber die Bühnenbilder ohne Voreingenommenheit zu deuten versuchte, dann musste man sich fragen: Quo vadis? Denn es erschienen Figuren auf der Bühne, von denen man nicht wusste, ob es sich um Mitglieder des SSD in 'Ausgehuniform' handelte oder eine infolge des 'Endsieges' damals dem Publikum nicht mehr gezeigte Variante der SS-Uniform. Das Ganze wurde schließlich peinlich und auch für die Veranstalter unerfreulich, als sich die 'gesellschaftspolitische' Deutung dieser Wagner-Aufführung in der Schlussszene in penetranter Form aufdrängte. Tannhäuser war nicht mehr der Held eines Weihespieles, der zwischen irdischer und himmlischer Liebe hin-und hergerissen wurde, sondern ein Gesellschaftsrevolutionär, der, von seiner Gesellschaft ausgestoßen und bestraft, das neue Zeitalter einer besseren Gesellschaft heraufsingen sollte. Denn der Schlusschor rief zwangsläufig die Vorstellung hervor, dass er trotz seiner hervorragenden gesanglichen Leistung den Betriebskampfgruppen-Chor des volkseigenen Betriebes 'Rote Lokomotive' in Leipzig darstellen sollte.

    Soviel ich weiß, haben es nicht einmal die Nazis unternommen, den Schlusschor als eine Art SA-Gesangsverein darzustellen und damit den Tannhäuser zu einer Art höherem SA-Führer zu machen.

    Ich warte jetzt auf eine Aufführung der Oper 'Hänsel und Gretel', wo die beiden als unterdrücktes und ausgebeutetes Arbeiterpaar vor der kapitalistischen Gesellschaft in den Wald fliehen und dort von der kapitalistischen Hexe dem Moloch einer nur auf Profit bedachten Gesellschaft zum Fraße vorgeworfen werden, bis zum Schluss Karl Marx als rettender Deus ex Machina vor diesem bösen Schicksal bewahrt. Dr. Franz-Josef Strauß, MdB/CSU, München. Mehr über FJS auf seiner Website.
    Götz Friedrich wollte nicht provozieren.
    Er suchte nur nach der richtigen Umsetzung der komplexen Komposition.
    Götz Friedrich: "Gerade das Ende des Tannhäusers, das machte mir in der Vorbereitung auf die Bayreuther Inszenierung viel, viel Kopfzerbrechen. Ich meine es gab eine Schallplatte, die ich in der Vorbereitungsphase wirklich, ich glaube, hundert, mehr als hundertmal, immer, immer wieder gehört habe. Es waren die letzten fünf Minuten dieser Schallplatte, weil ich herausfinden wollte, wie inszeniert man diesen Schluss des 'Tannhäuser', wie setzt man die drei Chöre im 'Tannhäuser' ab. Sind sie die jungen Pilger, die Stimmen Tannhäusers, die er im Tode, an der Todesschwelle hört, oder sind es reale Stimmen; gerade für diesen Schluss habe ich im ersten Jahr dieser Premiere in Bayreuth ja viel Prügel erhalten oder viele 'Buhs' erhalten."
    Götz Friedrichs Tannhäuser-Inszenierung handelt von der tiefen Verletzung der Kunst beziehungsweise der tiefen Verletzlichkeit des rebellischen Künstlers Tannhäuser.

    Tannhäuser ist ständig vor die Frage gestellt ist, wer denn sein Freund, sein Feind ist.
    Der Musikkritiker Heinz Josef Herbort, in der Wochenzeitung 'Die Zeit':
    Als er 1972 den 'Tannhäuser' in Bayreuth inszenierte, zeigte Götz Friedrich uns einen Künstler, der leben und arbeiten und etwas über diese Welt erfahren will, der aber immer wieder und immer heftiger an die Tabus dieser Welt stößt; der für einen wie lange auch immer dauernden Moment in eine zweite Seins-Schicht abtaucht, in ein Unterbewusstes, dort seine latenten Möglichkeiten, aber auch seine Grenzen erfährt; der schließlich die normenprägenden Instanzen, den Papst wie die säkularisierte Gesellschaft, zu einer klaren Entscheidung zwingt – und der uns am Ende fragt, was wir von diesen Entscheidungen halten.
    Götz Friedrich verlässt die DDR
    Während der Westen den DDR-Bürger Götz Friedrich ausbuht, fühlt sich dieser schon nicht mehr als solcher. Die Zusammenarbeit mit seinem künstlerischen Vater Walter Felsenstein wird zunehmend angespannter.
    1972 nutzt er ein Gastspiel in Schweden, um die Komische Oper und Felsenstein und damit auch die DDR zu verlassen. Zuerst melden seine zweite Ehefrau, die Tänzerin Sighilt Pahl und er selbst sich krank, um nicht an die Komische Oper zurückkehren zu müssen. Götz Friedrich versucht in Briefen, Felsenstein die Beweggründe zu erklären, aber Felsenstein reagiert verärgert über die Republikflucht.
    Götz Friedrichs neue Herausforderungen
    In Schweden, der Bundesrepublik Deutschland und anderen westlichen Ländern erhält Götz Friedrich viele Inszenierungsangebote.
    Götz Friedrich: "Es war der Grund, dass ich nach 20 Jahren Arbeit an der Komischen Oper nun einfach der eigenen, schöpferischen Neugier, dem eigenen Bedürfnis folgen musste, anderswo das zu erproben und das durchzusetzen, was ich glaubte, das für mich richtig sei. Ich musste mich auch diesem weitaus kälterem und vielfältigerem manchmal auch unerhört reizvollem Klima der sogenannten Weltoper mal ausliefern und musste mich dem stellen, um innerlich weiterzukommen. Man kann es auch ganz simpel und ganz hochgestochen sagen, ich habe einen Teil eines Menschenrechts für mich in Anspruch genommen."
    Er wird an der Hamburgischen Staatsoper Oberspielleiter und Chefregisseur und gründet den Studiengang Musiktheaterregie in Hamburg.
    Götz Friedrich inszeniert in Covent Garden, an der Wiener Staatsoper und an der Mailänder Scala. Dennoch ist der Preis der 'Republikflucht' hoch. Als ein Jahr nach der Ausreise der geliebte Vater überraschend verstirbt, darf er zur Beisetzung nicht nach Naumburg reisen.
    Er dreht Opernfilme und inszeniert weltweit. Bei der Stuttgarter Produktion von Richard Strauss 'Salome' streitet er sich mit und verliebt sich in die amerikanische Sängerin Karan Armstrong.
    Gemeinsam arbeiten sie an vielen Opernhäusern. Das Künstler-Ehepaar hat einen gemeinsamen Sohn.
    1981 nimmt Götz Friedrich die Intendanz an der Deutschen Oper in West-Berlin an.
    Er eröffnet seine Intendanz mit Janáčeks Oper 'Aus einem Totenhaus' Verschiedene Absolventen des Studienganges Musiktheaterregie werden nach der Abschluss-Prüfung Assistenten bei Götz Friedrich an der Deutschen Oper Berlin. So auch Kay Kuntze, Gesprächspartner in der Sendung.
    Legendär ist Wagners 'Ring des Nibelungen' an der Deutschen Oper Berlin. Anschauen bei Youtube
    Kay Kuntze: "Die große Neuproduktion war 'Der Ring des Nibelungen', den hatte Götz Friedrich 1984, ich glaube 83/84 inszeniert bei 'Rheingold' war ich noch nicht dabei, bei 'Walküre' bei der Premiere auch noch nicht, da war ich erst in der zweiten Spielzeit denn dabei, aber Siegfried, Götterdämmerung gehörte ich denn schon zur Premierenbesetzung."

    Und nun auch nach 34 Jahren, dass an der Deutschen Oper letztmalig der 'Ring' in der Inszenierung von Götz Friedrich, und das hat für mich so eine Schlüsselrolle eingenommen, dieses Erlebnis als Statist mit dabei zu sein, also diese Größe des Stückes, die Größe der Musik, die Größe auch des Bühnenbildes, dieser legendäre Tunnel da von Peter Sekora, die Größe der Gedanken in der Produktion haben mich so nachhaltig beeinflusst, dass ich unbedingt noch einmal dabei sein wollte als Statist, ich hab mich dann auch ganz formal korrekt beworben noch einmal bei der Statisterieleitung an der Deutschen Oper Berlin mit einem Foto und einem kleinen Lebenslauf usw., das ich also gerne als Statist mal erfolgreich war, wurde dann also eingeladen und es gab dann tatsächlich noch Originalkostüme eben von 1984, wo mein Name noch drin stand, hab jetzt also noch einen kompletten 'Ring' als Statist miterleben dürfen auf der Bühne der Deutschen Oper Berlin.
    Menschen strömen vom Westteil Berlins zum Übergang Potsdamer Platz. Nach der Maueröffnung durch die DDR wurde drei Tage später, am 12.11.1989, am Potsdamer Platz ein neuer Grenzübergang eingerichtet.
    Fall der Berliner Mauer: Menschen strömen am 12.11.1989 vom Westteil der Stadt zum neuen Übergang Potsdamer Platz. (picture alliance / dpa / Wolfgang Kumm)
    1989 fällt die Mauer
    Ost- und West-Berlin sind wieder vereinigt. WIKIPEDIA. In Berlin beginnt die Diskussion um die Ressourcenverteilung. Drei Opernhäuser scheinen der Politik zu teuer zu sein.

    Götz Friedrich: "Was die Oper kostet, ja, da muss ich immer wieder uns alle und alle gemeinsam fragen, wir zahlen ja alle unsere Steuern, damit Dinge gemacht werden, die nicht jeder von uns permanent braucht, ich hoffe, dass nicht alle Bürger die Kliniken, die Spezialkliniken brauchen, für die das Gemeinwesen unendlich viel Geld bezahlt, und nicht jeder fährt immer wieder Auto auf den Autobahnen ,und über die Ausgaben der Verteidigung gibt es auch viele, die geteilter Meinung sind. Das Geld, was für die Oper ausgegeben wird, ist, finden wir, so etwas wie Sicherung von Zukunftsperspektive für die, die Oper brauchen und die Oper wollen. Und so wie wir Kindergärten subventionieren oder finanzieren richtigerweise gesagt, warum wollen und sollen wir nicht ein kostbares Geschenk, was wir von der Geschichte haben, nämlich die Oper, unterhalten, weil es fast so etwas ist wie ein Spielplatz, ein Tummelplatz unserer Phantasie, wo wir eigentlich die Dinge, die Gefühle und die Ideen, die wir haben, die in der Kindheit noch zusammen passten und gehörten, uns auf eine andere Stufe zurück."
    Der kritische eigenständige Geist ist nicht mehr gefragt. Nach 20 Jahren Intendanz wird der Vertrag nicht mehr verlängert. In seinem letzten Jahr inszeniert Götz Friedrich an der Deutschen Oper Berlin die Menotti-Oper 'Amahl and the night visitors'. Die Premiere kann er nur vom Krankenbett über eine Standleitung verfolgen.

    Wenige Tage darauf stirbt Götz Friedrich am 12. Dezember 2000.
    Posthum wurde der Götz-Friedrich-Preis für gelungene Regie-Arbeiten ausgeschrieben.
    Götz Friedrich zum 70. Geburtstag
    Götz Friedrich zum 70. Geburtstag (dpa / Kalaene Jens)
    Literaturliste
    Götz Friedrich. Die humanistische Idee der Zauberflöte. Ein Beitrag zur Dramaturgie der Oper. VEB Verlag der Kunst Dresden 1954
    Paul Barz "Götz Friedrich. Abenteuer Musiktheater. Konzepte, Versuche, Erfahrungen" mit einem Vorwort von Wolf Eberhard von Lewinski. Keil Verlag 1978. ISBN 3-921 591-04-x
    Norbert Ely/Stefan Jaeger (Hrsg.). Regie heute. Musiktheater in unserer Zeit. Quadriga Verlag1984. ISBN 3-88679-102-5
    Zeit für Oper. Götz Friedrichs Musiktheater. Propyläen Verlag 1991. ISBN 3 549066902
    Opern Zeiten. Entwürfe, Erfahrungen, Begegnungen mit Götz Friedrich. Eine Künstlerbiographie in 107 Beiträgen zum 65. Geburtstag herausgegeben von F. Wilhelm Christians Propyläen Verlag 1995 ISBN 3 549 05491 2
    Marianne Reißinger. Götz Friedrich. Künstler wider Willen. Quadriga Verlag 2000. ISBN 3 88679 345 1
    Aufnahmen:

    1) Zu Gast 1964 Archivnummer 2003089 Audiofiles DRA
    2) Stanislawski 1967 2003175 Audiofiles DRA
    3) Porgy Ost 1970 2003232 Audiofiles DRA
    4) Mozart auf dem Theater 1978 F846374 NDR Hamburg
    5) Über Opernpläne 1981 D046027 Audioarchiv Digital (Berlin Brandenburg)
    6) Deutsch-Deutscher Kulturaustausch 1989 2009761 Tonträger DRA (Babelsberg)
    7) Friedrich 60 1990 2003667 Tonträger DRA (Babelsberg)
    8) Porgy West 1990 2009812 Tonträger DRA (Babelsberg)
    9) Gästebuch 1990 DC032481 DRadio Berlin
    10) Friedrich 70 2000 D064387 Audioarchiv Digital (Berlin Brandenburg)
    11)Felsenstein 100 2001 D085424 Audioarchiv Digital (Berlin Brandenburg)
    12) Musiktheater Ansichten 1987 0930913 SR (Saarländischer Rundfunk)
    13) Meine Schallplatten 1988 6911163 NDR Hannover
    Musikeinspielungen:

    1) Glenn Miller, In the mood,
    2) Duke Ellington, Solitude
    3) Mozart, Zauberflöte
    4) Giaccomo Puccini, La Bohème, Ausschnitte aus 1. und 3. Akt
    5) Gershwin, O Lawd, I‘m on my way
    6) Wagner, Tannhäuser
    7) Richard Strauss, Salome
    8) Massenet, La mort de Don Quichotte
    9) Janáček "Aus einem Totenhaus", Ouvertüre
    10) Mozart, Cosi
    11) Menotti, Amahl und die nächtlichen Besucher
    Kritiken/Nachrufe:

    1) AZ 13. November 2000, Bernd Juds, Rüdiger Heinze
    2) WELT 13. November 2000, Frederik Hanssen
    3) Süddeutsche Zeitung 13. November 2000, Hermann Schreiber
    4) Süddeutsche Zeitung 13. November 2000, Siegfried Matthus, Albert Kost, Christoph Stölzl, Klaus Zehelein, Udo Zimmermann
    Die Autorin der Langen Nacht:

    Barbara Giese studierte "Musiktheaterregie" bei Götz Friedrich in Hamburg. Nach ihrem Diplom (Inszenierung "Ezio" von G. F. Händel) war sie als Abendspielleiterin am Staastheater Oldenburg engagiert. Dort assistierte sie unter anderem Brigitte Fassbaender ("Rosenkavalier" und "Don Giovanni") und Claes Fellbom ("Lulu") und leitete die Wiederaufnahmen. Während ihrer Oldenburger Zeit inszenierte sie dort "Hänsel und Gretel". Ihr Interesse für Stimmen führte sie als Gasthörerin regelmäßig in Meisterkurse von Sena Jurinac, Brigitte Fassbaender und Christa Ludwig. Als wissenschaftliche Redakteurin bei der IWF Wissen und Medien hielt sie beim FIRT Amsterdam den Vortrag "Theatre in Public" . Sie verantwortete die Aufzeichnung von "Celan" von Peter Ruzicka in der Semperoper Dresden. Im Wagner-Jahr 2013 produzierte das Deutschlandradio Kultur ihr Musikfeuilleton "Das Weibliche im Menschlichen" über Minna und Richard Wagner. Seit dem Sommer 2013 ist sie "Potential Expert for Culture" der "Education, Audiovisual and Culture ExecutiveAgency"(EACEA). Im April 2014 produzierte DRadio Kultur ihr Musikfeuilleton über Gustav Mahlers Nichte Alma Rosé. 2015 wird ihre Sendung zu "Emanuel Geibel im NDR produziert. Am 1. Mai 2016 wurde ihr Musikfeuilleton zum Shakespeare-Jubiläum "Meine Hände sind blutig wie die deinen" auf DRadio Kultur gesendet. zu Theodor Storms 200. Geburtstag sendet NDR Kultur, Prisma Musik, eine Sendung von ihr am 16. September 2017. Am 25. November 2017 erscheint "Totentanz" auf NDR Kultur. Mehr auf ihrer Website
    Produktion der Langen Nacht:

    Autorin: Barbara Giese; Regie: Clarisse Cossais; Sprecher: Frauke Poolman, Axel Wandtke, Martin Seifert, Leslie Malton und Robert Frank. Redaktion: Dr.Monika Künzel.
    Das Manuskript zur Sendung:
    Manuskript Götz Friedrich.PDF
    Manuskript Götz Friedrich.TXT