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Lawinenunglück Italien
Zehn Überlebende unter den Schneemassen geortet

Nach dem Lawinenabgang auf ein Berghotel in den italienischen Abruzzen haben Rettungstrupps in den Schneemassen nach Angaben italienischer Medien zehn Überlebende geortet. Zahlreiche Menschen werden noch vermisst.

20.01.2017
    Rettungskräfte in Italien nach dem Lawinenunglück in den Abruzzen
    Die Such- und Bergungsarbeiten werden fortgesetzt. (FILIPPO MONTEFORTE / AFP)
    Wie italienische Medien unter Berufung auf Rettungskräfte meldeten, seien einige der Überlebenden bereits aus den Trümmern befreit und in Krankenhäuser gebracht worden. Auch mehrere Kinder hätten das Unglück überlebt. Weitere Verschüttete harrten nach Angaben der italienischen Feuerwehr weiter in den Trümmern des zerstörten Berghotels aus.
    Eine Mutter sei gemeinsam mit ihrem Kind lebend geborgen worden. "Kaum hatten sie uns gesehen, waren sie überglücklich und konnten nicht sprechen. In ihren Augen konnte man sehen, dass sie überwältigt waren, uns zu sehen", sagte der Bergretter Marco Bini der italienischen Nachrichtenagentur Ansa. Die beiden seien in einem Hohlraum im Küchenbereich gefunden worden. Womöglich hätten sie ein Feuer machen können und auch etwas zu essen gehabt.
    Riskante Bergungsarbeiten
    Jetzt hofft der italienische Zivilschutz auf weitere Überlebende. "Wir haben diese Hoffnung immer gehabt", sagte die Sprecherin, Titti Postiglione. Doch nach der guten Nachricht am Vormittag sei die Hoffnung jetzt noch einmal gestiegen.
    Derzeit seien 135 Einsatzkräfte am Unglücksort am Fuße des Gran Sasso in den italienischen Abruzzen im Einsatz, sagte Postiglione. Die Helfer, unter ihnen Lawinenexperten, arbeiteten unter sehr riskanten Bedingungen.
    Erdbebenserie erschütterte Region
    An dem abgelegenen Hotel am Berg Gran Sasso war am späten Mittwochnachmittag nach einer Serie von Erdbeben eine Lawine niedergegangen. Sie begrub das Hotel unter sich, in dem sich bis zu 34 Menschen aufgehalten haben sollen. Erst Stunden später erreichten Helfer den Unglücksort.
    Die gesamte Region wird seit August immer wieder von Erdbeben heimgesucht. In den vergangenen Tagen kam der Schnee hinzu.
    (gwi/bor/ach)