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Leere Südtribüne beim BVB
"Das deutsche Recht kennt keine Kollektivstrafen"

Nach den Angriffen gegen Leipzig-Fans blieb die Südtribüne in Dortmund beim Spiel gegen den VfL Wolfsburg leer. Sportjournalist Marcus Bark kritisierte die Entscheidung des Vereins. Damit habe man ein falsches Zeichen gesetzt, sagte er im Deutschlandfunk.

Marcus Bark im Gespräch mit Astrid Rawohl | 18.02.2017
    Stadionübersicht mit leerer Südtribüne.Nach den Vorfällen beim Heimspiel gegen RB Leipzig muss Borussia Dortmund seine Bundesliga-Partie gegen Wolfsburg vor einer leeren Südtribüne bestreiten.
    Nach den Vorfällen beim Heimspiel gegen RB Leipzig musste Borussia Dortmund seine Bundesliga-Partie gegen Wolfsburg vor einer leeren Südtribüne bestreiten. (dpa/ picture alliance/ Marcel Kusch)
    Sportjournalist Marcus Bark war beim Spiel gegen den VfL Wolfsburg im Stadion. Man habe akustisch keine großen Unterschiede bemerkt. Viele Dortmunder Fans hätten in den Gästeblock des Stadions ausweichen können. Bark übt jedoch Kritik am Komplettausschluss der Dortmunder Südtribüne: "Das deutsche Recht kennt keine Kollektivstrafen und die Sportgerichtsbarkeit, die hat ja auch an vielen anderen Ecken Schwächen und deshalb denke ich, dass man hier das falsche Zeichen gesetzt hat."
    Selbstreinigungsprozess auf der Südtribüne wird dauern
    An die Selbstreinigungskräfte der Südtribüne glaubt Bark nur bedingt. Man könne die Leute nicht einfach von der Tribüne drängen. Es sei schwierig, solchen Menschen zu sagen: "Mach das mal lieber alleine". Die Selbstreinigung sei sicherlich kein unmöglicher Prozess. Am Ende werde es so sein, dass die Zahl der Gewalttäter oder der Rechtsextremen auf der Bühne verschwindend gering werde.
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    Äußerungen unserer Gesprächspartner geben deren eigene Auffassungen wieder. Der Deutschlandfunk macht sich Äußerungen seiner Gesprächspartner in Interviews und Diskussionen nicht zu eigen.