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Leicht positiver Wochenausklang in New York

Trotz Politkrisen, durchwachsenen Konjunkturimpulsen und Notenbanknervosität kennt die Wall Street seit Monaten nur eine Richtung: nach oben. Doch jetzt werden die Anleger wählerisch.

Von Beatrice Uerlings | 02.11.2013
    Kein Index reflektiert die amerikanische Börsenlandschaft so ausführlich wie der S&P 500. Dort sind all die Firmen und Konzerne gelistet, für die es im bekannteren Dow Jones, der nur 30 Werte umfasst, keinen Platz gibt.

    Seit der schweren Finanzkrise im Jahr 2009 hat der S&P 500 unglaublich 160% zugelegt. Die Aktien des Indizes werden gemittelte 16 mal höher gehandelt als die zu erwartenden Unternehmensgewinne.

    Einen triftigen Grund fuer die Rally gibt es nicht. Alleine schon deshalb hält Abby Joseph Cohen, die für das Geldhaus Goldman Sachs arbeitet und zu den besten Analysten an der Wall Street zählt, den Markt für ausgereizt. "Wir brauchen jetzt erst einmal eine Pause, aber für 2014 bleibe ich doch sehr zuversichtlich", sagt sie.

    Der New Yorker Handel war von großer Zurückhaltung geprägt. Der Dow Jones Index verabschiedete sich mit einem kleinen Plus von 0,5% und 15.615 Punkten ins Wochenende. Das Computerbarometer Nasdaq schloss knapp behauptet.

    Bei den Einzelwerten machte First Solar einen Satz nach vorne. Der führende US-Hersteller von Solarmodulen hat den Nettoquartalsgewinn auf 195 Millionen Dollar verdoppelt.

    Mittlerweile haben Zweidrittel der börsennotierten Unternehmen Quartalsresultate gemeldet. Die Zwischenbilanz fällt überraschend gut aus: Knapp 70% der Ergebnisse übertreffen die Analystenerwartungen.

    AIG gehört nicht dazu. Der im Zuge der Finanzkrise verstaatlichte aber inzwischen wieder auf eigenen Füssen stehende Versicherer präsentierte ein enttäuschendes Zahlenwerk. Das bestraften die Marktteilnehmer.

    Auch um die Anteilsscheine von Chevron machten sie einen Bogen. Der Ölmulti kämpft mit sinkenden Gewinnmargen in seinen Raffinerien.

    Am Rentenmarkt herrschte Katzenjammer. Die 10 jährigen US-Staatsanleihen verschlechterten sich um acht Stellen auf eine Umlaufrendite von 2,62%.

    Der Euro war im späten New Yorker Handel 1,3488 Dollar wert. Die US-Schlussnotierung für Gold betrug 1.312 Dollar 70 Cent je Feinunze.

    Die Börse in Tokio hat am Freitag nach negativen US-Vorgaben und aufgrund eines stärkeren Yen schwächer tendiert. Auch die anhaltende Unsicherheit über die künftige Geldpolitik in den USA hat die asiatischen Aktienmärkte zum Ende der Handelswoche belastet.

    Der Nikkei-Index für 225 führende Werte verlor zum Handelsschluss 126 Punkte oder 0,88% auf 14.201 Stellen. Der breitere Topix sank um 11 Punkte oder 0,94% auf 1183 Zähler. Auf die Woche gesehen gewann der Nikkei 0,8% und der Topix 0,4%. Am Montag ist Tokios Börse wegen eines Feiertags geschlossen.