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Leichtathletik
Charles Friedek und DOSB einigen sich

Über sieben Jahre dauerte der Streit zwischen dem Dreisprung-Weltmeister von 1999 Charles Friedek und dem Deutschen olympischen Sportbund – der Grund: Friedek wollte für seine Nicht-Nominierung für Olympia 2008 entschädigt werden. Jetzt haben sich beide Parteien geeinigt.

Von Marina Schweizer | 05.04.2016
    Der Leichtathlet Charles Friedek.
    Charles Friedek durfte 2008 nicht mit nach Peking - das hatte Folgen. (picture-alliance/ dpa)
    Nach jahrelangem Hin- und Her ist der beispiellose Streit zwischen Charles Friedek und dem Deutschen Olympischen Sportbund beigelegt: Man habe sich außergerichtlich auf einen Vergleich geeinigt, gab der DOSB bekannt. Über Einzelheiten dieser Vereinbarung wurde Stillschweigen vereinbart – also auch über die Höhe eines möglichen Schadenersatzes.
    Friedek war vom DOSB nicht für die Olympischen Sommerspiele in Peking nominiert worden, obwohl er nach eigener Auffassung die Olympianorm erfüllt hatte: Friedek hatte in einem Wettbewerb zweimal die geforderte Mindestweite von 17 Metern erbracht. Der deutsche Leichtathletikverband erkannte dies aber nicht an - dort verlangte man, dass eine solche Weite bei zwei verschiedenen Wettkämpfen hätte erbracht werden müssen. Wegen entgangener Preisgelder und Sponsoring-Erträgen hatte Friedek den DOSB auf Schadenersatz in Höhe von 133 Tausend 500 Euro verklagt.
    Friedeks Anwalt: Fall hat zum Umdenken geführt
    Seit dem Jahr 2008 war der Fall durch mehrere Instanzen gegangen. Vergangenen Herbst hatte Friedek vom Bundesgerichtshof in Karlsruhe Recht bekommen. Die Höhe des Schadenersatzes sollte daraufhin eigentlich am Landgericht Frankfurt geklärt werden.
    Dass nun eine außergerichtliche Einigung erzielt wurde, begrüßte Friedeks Anwalt, Michael Lehner. Der Fall habe auch etwas Gutes gehabt: Der DOSB denke bei seinen Nominierungsrichtlinien inzwischen um, dass das so ist, sei auch dem Engagement von Charles Friedek geschuldet, so Lehner.
    Der Deutsche Leichtathletikverband hat seine Nominierungsrichtlinien inzwischen neu formuliert.