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Lexikon des Unwissens

Enzyklopädie. - Jede Sekunde steigt die Menge des vorhandenen Wissens. Gebildete Menschen versuchen möglichst viel davon in sich aufzusaugen. Wer jedoch weiter denkt, sollte sich lieber mit dem Nichtwissen beschäftigen. Hier liegen die großen Fragen der Menschheit verborgen.

Von Michael Lange | 14.10.2007
    Immer unterhaltsam und überraschend, gelegentlich respektlos und witzig, beschreiben Passig und Scholz, wie im wissenschaftlichem Wettkampf aus These und Antithese Nichtwissen entsteht. Ihre Themen reichen von Dunkler Materie und Antiteilchen, über die Herkunft der Amerikaner bis zur weiblichen Ejakulation.

    Rätsel über Rätsel. Die lockere Sprache und der unwissenschaftliche Blick auf die Wissenschaft sind aber nur die eine Seite dieses unlexikalischen Lexikons. Die andere Seite besteht aus sauberer Recherche, immer mit Blick auf die offenen Fragen.

    Dabei geht es nicht um unlösbare Fragen, die unknown unknowns, wie Donald Rumsfeld sie nannte: Das Nichtwissen, von dem wir nicht wissen, dass wir es nicht wissen. Das Unwissen, das wir kennen, ist spannend genug. Das erste Lexikon dieser Art ist ein Anfang, der auf mehr hoffen lässt.

    Kathrin Passig und Aleks Scholz: Lexikon des Unwissens. Worauf es bisher keine Antworten gibt
    ISBN 978-3-87134-569-2
    Rowohlt Berlin, 250 Seiten, 16,90 Euro