Liebesverhältnisse

Eine unordentliche Liebe um 1913

Der Schriftzug "Liebe" steht am Montag (10.09.2012) bei einer Veranstaltung in der Kulturbrauerei in Berlin.
Else von Richthofen war auch wegen ihrer Liebesverhältnisse eine der schillerndsten Figuren ihrer Epoche. © picture alliance / dpa / Ole Spata
Von Walter van Rossum · 15.07.2014
Bevor das Bürgertum sich im Ersten Weltkrieg selbst in die Luft sprengte, gab es ein paar Versuche, die Katastrophe der bürgerlichen Liebesverhältnisse zu reformieren. Ein weniger bekanntes Beispiel fand im Umkreis des bedeutenden Soziologen Max Weber und seiner Frau Marianne statt.
Dazu gehört auch Elisabeth Freiin von Richthofen. Sie promovierte 1900 bei Max Weber und heiratete den späteren Finanzminister Edgar Jaffé. Doch bald entbrannte sie für den Psychoanalytiker Otto Gross. Gross war ein berüchtigter Theoretiker und Aktivist der freien Liebe. Die Freiin von Richthofen wurde es auch. Sie hatte bald ein Verhältnis mit Alfred Weber, dem berühmten Nationalökonom und Bruder von Max, dann begann sie 1918 ein Verhältnis mit Max. Nach dessen frühem Tod 1920 kehrte sie zu Alfred zurück und blieb Marianne in enger Freundschaft - manche sagen: in intimer Beziehung - verbunden.
Regie: der Autor
Mit Matthias Ponnier, Frauke Poolman, Matthias Lühn, Manuela Alphons, Thomas Pohn, Marion Schmidt
Produktion: DLF 2013
Länge: 49'00